Tiere - Weilheim in Oberbayern:159.000 Euro für Superbullen "Senator"

Agrar
Fleckviehbulle Senator. Foto: Benjamin Köhnlein/Weilheimer Zuchtverbände/dpa/Handout (Foto: dpa)

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Weilheim in Oberbayern (dpa/lby) - 505 Kilo schwer, 11 Monate alt, 159.000 Euro teuer: "Senator" ist der neue Rekordtransfer im oberbayerischen Weilheim. "Das ist der höchste Preis, der hier jemals gezahlt wurde", sagt die Vermarktungsleiterin der Weilheimer Zuchtverbände, Eva Espert. "Und es ist der zweithöchste Preis, der je für einen Fleckviehbullen bezahlt wurde." Zunächst hatte die "Allgäuer Zeitung" berichtet.

Beim Zuchtviehmarkt am 7. Oktober zahlte der Besamungsverein Nordschwaben in Höchstädt an der Donau diesen stolzen Wert für das Rind an einen Allgäuer Züchter - in der Hoffnung, dass sich diese Investition durch Senators Sperma rechnet. "Sein sehr berühmter, sicher geprüfter Vater Sisyphus stand auch schon bei uns", sagt der Geschäftsführer des Besamungsvereins, Frank Bosselmann. "Er ist jetzt wie ein alter Mercedes - nicht mehr sexy, aber grundsolide."

Und die Gene von Sohn Senator machten große Hoffnung auf gesunde, produktionsstarke Nachkommen, sagt Bosselmann. "Er hatte einen der höchsten Gesamtwerte aller Tiere, die dieses Jahr auf dem Markt verkauft wurden." Das gelte für Fitness und Genmaterial - "und das haben auch andere Besamungsstationen und Züchter gesehen". So sei der sechsstellige Preis letztlich zustande gekommen, der laut Espert auch weltweit der zweithöchste Preis aller Zeiten ist.

Obwohl Fleckvieh vor allem in Süddeutschland und Teilen Österreichs gezüchtet wird, erfreue sich die Rasse inzwischen weltweit wachsender Beliebtheit, sagt Bosselmann. "Fleckvieh ist vor allem in Regionen mit nicht optimalen klimatischen Bedingungen oder Futtersituationen interessant. Die Tiere geben zwar etwas weniger Milch als andere Rassen, haben dafür aber einen vernünftigen Fleischansatz."

Auch bei den Weilheimer Zuchtverbänden ist man von Senators Qualitäten überzeugt. "Er verspricht, sehr schöne Euter und gute, korrekte Füße zu vererben", sagt Vermarktungsleiterin Espert. "Das ist alles nur ein Versprechen, aber diese Prognose lässt auf sehr viel hoffen." Derzeit befinde sich der Superbulle aber noch in Quarantäne, sagt Frank Bosselmann. "Sein Sperma wird dann ungefähr in zehn Wochen erstmals verfügbar sein."

© dpa-infocom, dpa:211020-99-663312/2

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