Test bayerischer Rodelbahnen:Fünf Mal Note "mangelhaft"

Rechtzeitig zum Wintereinbruch hat der ADAC seinen neuen Rodelbahntest vorgelegt - und stellt vielen bayerischen Bahnen ein schlechtes Zeugnis aus. Gut ein Drittel muss nachbessern.

ADAC-Test sieht Mängel bei Rodelbahnen

Ein Junge springt in Bischofsmais mit seinem Schlitten über einen schneebedeckten Hügel. Der ADAC hat bei seinem diesjährigen Rodelbahn-Test in Bayern fünfmal die Note "mangelhaft" vergeben.

(Foto: dpa)

Der ADAC hat bei seinem diesjährigen Rodelbahn-Test in Bayern fünfmal die Note "mangelhaft" vergeben. Insgesamt testete der Automobilclub 16 Bahnen in Oberbayern, im Allgäu und im Bayerischen Wald. Während acht in Oberbayern gelegene Strecken überwiegend positiv abschnitten, gebe es bei den fünf im Allgäu begutachteten Bahnen noch erheblichen Verbesserungsbedarf, heißt es in einer Mitteilung des Clubs vom Freitag.

Die schlechteste Piste ist die Naturrodelbahn Grünten in Kranzegg im Oberallgäu, die Bahn ende unvermittelt auf einer abschüssigen Straße. Sie schnitt wie drei weitere Schlittenabfahrten im Allgäu mit "mangelhaft" ab, ebenso die Obersalzbergbahn im Berchtesgadener Land.

In derselben Region befindet sich allerdings auch der Testsieger - die Rodelbahn Hirscheckblitz am Hochschwarzeck bei Berchtesgaden. Die Gefahrenstellen auf der anspruchsvollen Bahn in Ramsau seien gut gesichert und mit Warnungen versehen, urteilten die Tester. Das Prädikat "sehr gut" erhielt nur noch die Hocheckbahn bei Oberaudorf. Sie hatte 2011 noch ein "mangelhaft" bekommen und verbesserte sich nun auf die Bestnote. "Das ist wirklich das Positivbeispiel, sie haben sich die Kritik zu Herzen genommen. Die Gefahrenstellen sind effektiv abgesichert worden", sagte ein Sprecher.

Familien rodeln auf "zufriedenstellenden" Bahnen

Die drei für Familien gut geeigneten Rodelbahnen im Bayerischen Wald sind demnach "zufriedenstellend". Die fünf Pisten im Allgäu müssten hingegen stark verbessert werden, erklärte der ADAC. Zwei Experten des Automobilclubs hatten die 16 Rodelbahnen im Januar und Februar unabhängig voneinander getestet.

Nachdem im vergangenen Jahr länderübergreifend Bahnen in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz untersucht worden sind, standen dieses Jahr Anlagen deutscher Betreiber im Fokus. Neben den bayerischen Bahnen wurden eine Bahn in Oberhof in Thüringen, zwei im Schwarzwald und eine im Harz getestet.

Im Zuge des Rodelbahntests hatte sich der Verband Deutscher Seilbahnen zudem erstmals für einheitliche Verhaltensempfehlungen auf Winterrodelbahnen ausgesprochen. Künftig soll eine Grafik die Schlittenfahrer an den Bahnen über das richtige Verhalten beim Rodeln informieren. Die Rodelbahntester erreichten auf Kufen Geschwindigkeiten wie im Auto: Mit bis zu 54 Stundenkilometern rasten sie die Berge hinunter.

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