Rund um den Tegernsee geht es mal bergauf, mal bergab: Das wissen nicht nur die Wanderer, die es auf den Fockenstein oder Risserkogel zieht. Das gaben letztens auch die Betreiber des Warmfreibads Kreuth oder des See- und Warmbads Rottach-Egern bekannt: Aufgrund des verregneten Julis kamen diesen Sommer deutlich weniger Badegäste als im Vorjahr. Trotz Besucherrückgangs ist die Region rund um den Tegernsee aber weiterhin ein Touristenmagnet.
Dafür dürfte im Oktober auch das Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee sorgen. Die 22. Ausgabe umfasst insgesamt 74 Dokumentar-, Sport-, Spiel- oder Kurzfilme aus Deutschland, Österreich, Italien oder der Schweiz, aber auch aus exotischeren Filmländern wie Grönland, Afghanistan, Polen oder Iran. Gezeigt werden sie in mehreren Spielstätten in der Stadt Tegernsee, im Barocksaal des Gymnasiums, im Schalthaus, der Sporthalle sowie im Kurgarten im eigenen Festival-Zelt und im Medius-Center.
Einen Eröffnungsfilm gibt es nicht, das Festival startet am 15. Oktober in mehreren Spielstätten gleichzeitig, bereits am Morgen desselben Tages darf sich das junge und junggebliebene Publikum im Kinozelt auf den schweizerisch-deutschen Filmhit „Heidi“ aus dem Jahr 2015 freuen. Abends findet im Barocksaal immerhin eine Eröffnungsfeier statt: Dabei werden der französische Film „Of a Lifetime“ gezeigt, der die Familie des bekannten Snowboarders Xavier De Le Rue in die eisigen Landschaften der Antarktis begleitet, sowie der österreichische Film „Meru – The Ascent of the Goldfish“ über drei Bergsteiger, die den dreigipfligen Meru im indischen Himalaya besteigen wollen.
Die Festivalfilme begnügen sich nicht mit der Darstellung sportlicher Leistungen: Im libanesischen Film „Sama“ etwa werden syrische Flüchtlingskinder ans Klettern herangeführt, in der US-Produktion „Climbing Never Die“ reist ein Journalist in die Ukraine und beobachtet, wie die Menschen selbst in stark umkämpften Städten ihrer Leidenschaft fürs Klettern nachgehen. Und im schweizerisch-italienischen Film „Lupi Nostri“ geht es um die schwierige Beziehung zwischen Menschen und Wölfen, um Tierschützer und Schäfer, die unter Wolfsangriffen leiden.

Festivalerprobt sind die Dokumentarfilme „The Last Expedition“ über das Verschwinden der polnischen Höhenbergsteigerin Wanda Rutkiewicz, „Elevated Art“ über einen Mann, der in den Südtiroler Bergen Kunst ausstellt, sowie „Fiore Mio“ von und über den italienischen Schriftsteller Paolo Cognetti und seine Reise in die Bergwelt seiner Kindheit. Vom Filmfest München kommt die Komödie „Nix is fix“ mit Julia Koschitz, Maximilian Brückner und Brigitte Hobmeier in den Hauptrollen, sie erleben ein verunglücktes Hüttenwochenende unter Freunden.
Mit einer Deutschlandpremiere geht das Festival am 19. Oktober zu Ende: Der österreichische Kinofilm „Downhill Skiers – Ain’t No Mountain Steep Enough“ begleitet bekannte Skirennläufer wie Marco Odermatt, Vincent Kriechmayr oder Aleksander Aamodt Kilde mit der Kamera, Höhepunkt des Films sind die Rennen bei den Ski-Weltmeisterschaften 2025 in Saalbach-Hinterglemm. Für die beim Festival vergebenen Preise kommt dieser Film nicht infrage: Regie führte der Leiter des Bergfilm-Festivals Tegernsee, Tom Dauer.
In München finden als Einstimmung auf das Festival die 16. Münchner Bergfilmtage statt: Im „Forum 2“ im Olympiadorf (Nadistraße 3) gibt es vom 9. bis 11. Oktober jeweils ab 19.30 Uhr Filme aus dem diesjährigen Programm des Bergfilm-Festivals Tegernsee zu sehen. Gezeigt werden unter anderem die Doku „Brot, Salz und dein Herz“ (über eine Trekkingtour im albanischen Dukagjin-Hochland) oder der Dokumentarfilm „Ova Dobra Zemlja“, eine poetische Hommage an die Berge Montenegros.
22. Internationales Bergfilm-Festival Tegernsee, Mittwoch, 15., bis Sonntag, 19. Oktober, Tegernsee

