Süddeutsche Zeitung

SZ sucht Sporttalente:"Wir werden uns wieder bewerben"

Vor zwei Jahren haben die U-16-Softballerinnen der Freising Grizzlies einen Förderpreis der SZ-Talentiade gewonnen. Auch jetzt sucht die SZ wieder junge Sporttalente - und hofft auf Vorschläge der Leser.

Von Ralf Tögel

Ziemlich genau zwei Jahre sind vergangen, seit die U-16-Softballerinnen der Freising Grizzlies einen Förderpreis der SZ-Talentiade gewonnen haben. Die Spielerinnen bekamen damals Sachpreise, der Verein erhielt 1500 Euro für seine herausragende Jugendarbeit. Wie es Team und Klub seither ergangen ist, schildert Armin Hegen, Trainer der U16 und Sportdirektor der Grizzlies.

SZ: Herr Hegen, die Auszeichnung ist ja nun schon eine ganze Weile her. Ist die Erinnerung noch wach?

Armin Hegen: Natürlich, für die Mädchen war das schon cool. Wir sind ja eine Randsportart, da ist es schon ganz gut, zu sehen, dass wir wahrgenommen werden. Für die Mädchen war es der Anfang, sie waren damals noch ziemlich jung. Aber sie haben gesehen, dass etwas dabei herauskommt, wenn sie sich anstrengen.

Sind solche Ehrungen wichtig?

Ja, das ist ganz wichtig. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, das hat mir immer einen Schub gegeben. Es ist wichtig, in der Zeitung zu stehen, zu merken, dass andere die guten Leistungen mitkriegen. Sonst dümpelt man nur in seiner Sportart so vor sich hin.

Der Verein wurde für seine Arbeit finanziell unterstützt, was haben Sie mit dem Geld gemacht?

Wir haben es ein bisschen aufgeteilt. Zum einen haben wir externe Trainer bezahlt, dann haben wir Geld dazu genutzt, um Schulprojekte durchzuführen, und natürlich für Ausrüstung.

Externe Trainer?

Ja, von den Haar Disciples (Bundesligist, Anm. d. Red.) kamen Mandy Phillips und die Profi-Pitcherin Morgan Melloh, die auf dem Weg nach Japan wegen eines Visums zwei Monate Station bei Haar machte. Das ist schon eine tolle Erfahrung für die Mädchen.

Wie hat sich die Mannschaft dann weiterentwickelt?

Sehr gut, wir sind in den beiden folgenden Jahren wieder jeweils deutscher Meister geworden. Momentan haben wir in Chiara Steffen, Alyce Thiel und Fiona Brosch drei Jugend-Nationalspielerinnen. Dazu noch fünf Mädchen im erweiterten Kreis der Junioren-Nationalmannschaft. Der Großteil der Mädchen ist aber mittlerweile in der U19.

Klingt nach vorbildlicher Jugendarbeit in Ihrem Verein. Wie sieht es aus, wenn die Spielerinnen aus der Jugend herauskommen?

Es ist angepeilt, dass wir wieder in der Frauen-Bundesliga spielen. Das hängt aber auch viel von den Gegebenheiten ab. Momentan sind es nur drei Mannschaften in der ersten Bundesliga Süd.

Die von Ihnen ausgebildeten Spielerinnen in der Frauen-Bundesliga - ein schöner Gedanke?

Klar, aber man muss auch sagen, dass der Jahrgang 1996 schon extrem gut war. Dass ein Jahrgang in dieser Dichte und auf diesem Level so gut vertreten ist - das ist schon eine Ausnahme. Das waren neun, zehn Mädchen auf einem sehr hohen Niveau. In diesem Umfang ist das sehr selten.

Wie sieht es mit den folgenden Jahrgängen aus?

Die Generationen danach sind sehr wichtig, deshalb machen wir ja zum Beispiel auch Schulprojekte. Es kommen schon gute Spielerinnen nach, aber nicht so kompakt. Jetzt sind es drei, vier große Talente.

Also werden wir bald wieder von den Grizzlies hören?

Wir werden uns auf jeden Fall wieder für die Talentiade bewerben.

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Quelle:
SZ vom 20.04.2013/wib
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