Hat man Jahrzehnte an einem bestimmten Ort verbracht und wird dann umgetopft, so ist es schon entscheidend, wo man da genau hinkommt. Ein Blick also zunächst auf die Nachbarschaft, mit der sich die Synagoge aus dem fränkischen Allersheim von nun an konfrontiert sieht. Links eine sehenswerte Scheune aus Weiltingen, eine der lauschigen Ecken Frankens. Rechts ein schmuckes Schulhaus aus der Gegend um Burgbernheim, reizvoll. Hinterm Haus stehen prächtige Obstbäume, davor ein Brauhaus aus dem nördlichen Unterfranken samt Biergarten. Um das Mindeste zu sagen: Man hätte es schlechter treffen können mit den neuen Nachbarn im Fränkischen Freilandmuseum von Bad Windsheim.
Jüdische Kultur in Bayern:Vom Umzug einer Synagoge
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Eine abgebaute und andernorts wiederaufgebaute Landsynagoge gab es in einem süddeutschen Freilandmuseum bislang nicht. Wie es im fränkischen Bad Windsheim gelingt, historische Substanz zu bewahren.
Von Olaf Przybilla, Bad Windsheim
Bayerische Geschichte:Im Widerstand - und fast vergessen
Den bis heute letzten jüdischen Landtagsabgeordneten Max Süßheim kennen nur noch wenige. Und das, obwohl er wie kaum ein anderer dem Nürnberger NS-Haupthetzer Julius Streicher die Stirn geboten und ihn für ein paar Wochen hinter Gitter gebracht hat. Warum diese Missachtung? Eine Rekonstruktion.
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