Sturmtief "Herwart" hat am Sonntag vor allem den Norden und Osten Bayerns durchgeschüttelt. Aber auch im Süden des Freistaats richteten die zum Teil orkanartigen Sturmböen mit bis zu 110 Stundenkilometern Schäden an. Bäume wurden umgerissen, sie blockierten Straßen und teilweise auch Bahnverbindungen. Auf Straße und Schiene ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Es gab mehrere Verletzte. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte wurden zu Hunderten Einsätzen gerufen.
In Niederbayern kollidierte in Regen ein Zug mit einem umgestürzten Baum. Wie die Polizei mitteilte, wurden dabei Lokführer und Zugbegleiter verletzt. Die drei Fahrgäste der Waldbahn blieben unverletzt. Bei einem Unfall auf der A 93 bei Saalhaupt fuhr eine Autofahrerin in einen umgestürzten Baum. Sie wurde leicht verletzt. In Oberbayern musste die Polizei die Autobahn 8 im Landkreis Traunstein auf einer Strecke von etwa acht Kilometern in beiden Richtungen sperren. Bäume drohten dort umzustürzen. In der Oberpfalz hielt "Herwart" die Rettungskräfte ebenfalls auf Trab. Auf der Bundesstraße 8 bei Hemau sowie auf der Bundesstraße 85 bei Schwandorf wurden zwei Autos von Böen erfasst und in den Straßengraben gedrückt. Bei Tirschenreuth fiel ein umstürzender Baum auf einen Pkw. In allen Fällen blieben die Fahrer unverletzt. Bei den meisten Einsätzen in Bayern ging es zumeist um abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und Gerüste, umgewehte Verkehrszeichen und Baustellenabsperrungen. In einigen Fällen wurden auch Strom- und Telefonleitungen zerstört, bis zu 40 000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom.
Zwischen Fürth und Cadolzburg (Landkreis Fürth) sowie Tutzing (Landkreis Starnberg) und Kochel (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) waren die Bahnstrecken zeitweise gesperrt. Im Bereich Rosenheim mussten zahlreiche Fahrgäste eines Meridian in einen Bus umsteigen, nachdem der Zug vor einem umgestürzten Baum eine Notbremsung eingeleitet hatte.