Streit um vier Quadratmeter:Pappenheimer Posse geht weiter

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Der Streit um vier Quadratmeter Straße in der Altstadt der mittelfränkischen Kleinstadt Pappenheim geht weiter. Der Stadtrat konnte sich nach Teilnehmerangaben vom Freitag bei seiner Sitzung am Donnerstag noch nicht zu einer Entscheidung durchringen und vertagte das Thema. Nun soll das Landratsamt als Aufsichtsbehörde nochmals alle Möglichkeiten prüfen, wie der Streit gelöst werden kann. Die umstrittenen vier Quadratmeter Fläche könnten dann in der nächsten Sitzung des Stadtrates in drei Wochen nochmals Thema werden.

Hintergrund ist eine kleine Fläche, die der Besitzer Albrecht Graf von und zu Egloffstein einzäunen möchte. Etwa 40 öffentliche Parkplätze wären dann nicht mehr mit dem Auto erreichbar. Und auch die Stadtwerke wären vom Rest der Stadt abgeschnitten. Das kleine Areal gehört zu einem vor langer Zeit errichteten Haus und wurde später auf vier Quadratmetern asphaltiert, jedoch niemals offiziell zur Straße umgewidmet. Da der Besitzer einer Umwidmung bisher nicht zugestimmt hat, steht ein Enteignungsverfahren im Raum.

Bei dem Streit geht es nach Ansicht von Bürgermeister Uwe Sinn (SPD) auch um ein anderes Thema: Die Stadt wirft der gräflichen Familie vor, sie habe sich bei der Sanierung des Neuen Schlosses nicht an vertragliche Absprachen gehalten. Die Gräflich Pappenheim'sche Verwaltung äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen.

Für die CSU im Pappenheimer Stadtrat kann eine Enteignung laut Fraktionschef Florian Gallus nur "das allerletzte Mittel sein". Sinns SPD hat in dem Gremium keine eigene Mehrheit. Neben einer Enteignung gibt es Sinn zufolge zwei Alternativen für die Stadt: "Dem Grafen die vier Quadratmeter abkaufen oder die Straße aufwendig verlegen. Beides würde viel Geld kosten." Über eine Enteignung müsste wiederum das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen entscheiden.

© SZ vom 08.07.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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