Seit neun Jahren arbeitet Alice Sambo Moaine am Uniklinikum Regensburg. Die 61-Jährige ist für die Reinigung der Intensivstation zuständig. Sie wischt die Zimmer, desinfiziert Betten und Oberflächen. Sie arbeitet jeden Tag hart, am härtesten aber war es in der Corona-Zeit, sagt sie. Die Reinigungskräfte benutzten schärfere Putzmittel, die in den Augen brannten. Sie trugen Schutzbrillen und Masken, die das Gesicht wund scheuerten. Und immer begleitete sie die Angst. "Ich hab fast jeden Tag geweint und gebetet, dass ich mich nicht anstecke", erzählt sie. Applaus und Corona-Bonus aber erhielten andere. Und auch in der letzten Tarifrunde, in der Verdi für die Klinik-Beschäftigten 5,5 Prozent höhere Entgelte erstritt, gingen die Reinigungskräfte leer aus.
Uniklinikum RegensburgWenn die Putzkräfte streiken
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Der OP-Plan kommt ins Stocken und der Müll türmt sich: Die Service-Mitarbeiter am Uniklinikum Regensburg haben die Arbeit niedergelegt. Sie wollen nach Tarifvertrag bezahlt werden. Doch die Uniklinik lehnt das ab.

Krankenhauspolitik:"Bei einem Herzinfarkt würde ich einen weiteren Weg in Kauf nehmen"
Überall in Bayern wandeln sich kleinere Krankenhäuser in Tageskliniken. Die Versorgung muss dadurch nicht schlechter werden, sagt Krankenhausexperte Klaus Schulenburg. Im Gegenteil. Ein Gespräch über unnötig lange Klinikaufenthalte, ländliche Notaufnahmen und das Fehlen einer Vision für Bayerns Krankenhäuser.
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