Strauß-Prozess:Leisler Kiep weiß von nichts

Von Provisionszahlungen oder Geschäftsanbahnungen zwischen Waffenhändler Karlheinz Schreiber und Politikersohn Max Strauß hat Walther Leisler Kiep nichts mitbekommen. Auch er selbst habe keine geschäftlichen Verbindungen zu Schreiber gepflegt, versicherte der ehemalige CDU-Schatzmeister vor Gericht.

Der ehemalige CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep hat nach eigenen Angaben keine Erinnerung an geschäftliche Beziehungen zwischen dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber und dem Politikersohn Max Strauß.

Strauß-Prozess: Walther Leisler Kiep sagte im Strauß-Prozess als Zeuge aus.

Walther Leisler Kiep sagte im Strauß-Prozess als Zeuge aus.

(Foto: Foto: ddp)

Der 81-Jährige sagte am Montag vor dem Landgericht Augsburg als Zeuge im Prozess gegen den der Steuerhinterziehung angeklagten Sohn des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Franz Josef Strauß aus.

Ihm sei nicht bekannt, dass Schreiber bei der Anbahnung von Geschäften die Hilfe von Strauß in Anspruch genommen habe oder ihm Provisionen gezahlt habe, versicherte Kiep. Auch er selbst habe keine geschäftlichen Beziehungen zu Schreiber gepflegt.

Als Vorsitzenden des Vereins Atlantik Brücke habe Schreiber ihn in Briefen um Unterstützung für Geschäfte gebeten. Er habe diese Briefe dann gegebenenfalls an die jeweiligen politischen Verantwortlichen weitergeleitet, sagte Kiep.

Sowohl Schreiber als auch Strauß seien Mitglieder des Vereins Atlantik Brücke gewesen, der sich um gute deutsch-amerikanische Beziehungen bemüht. Er könne sich aber nicht an ein Treffen mit den beiden gemeinsam erinnern, erklärte der ehemalige CDU-Schatzmeister weiter.

Nach Unterlagen des Vereins, aus denen Richter Martin Prexel zitierte, hat der Waffenlobbyist Schreiber Strauß für die Mitgliedschaft in dem exklusiven Kreis der Atlantik Brücke vorgeschlagen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten Politikersohn vor, von Schreiber etwa 2,7 Millionen Euro an Provisionen erhalten und nicht versteuert zu haben. Die Ermittler vermuten, der Waffenlobbyist habe Max Strauß damit für gute Dienste bei der Anbahnung von Geschäften entlohnt.

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