Nach dem Brand:Der Aufbau des Straubinger Rathauses beginnt

Lesezeit: 1 min

  • Der Stadtrat in Straubing hat dem Entwurf für den Wiederaufbau des Rathauses mit deutlicher Mehrheit zugestimmt.
  • Das historische Gebäude war im November 2016 bei einem Brand zerstört worden.
  • Die Kosten für den Wiederaufbau liegen aktuellen Berechnungen nach bei 46,5 Millionen Euro.

Die Stadt Straubing bekommt ihr Rathaus zurück, Anfang 2020 könnte der Wiederaufbau beginnen. Drei Jahre nach dem Brand des historischen Gebäudes hat der Stadtrat dem Entwurf für das Projekt mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Die Kosten liegen aktuellen Berechnungen nach bei 46,5 Millionen Euro. Bei dem Projekt handele es sich um einen Neubau, stellte der Münchner Architekt Andreas Hild jüngst vor dem Stadtrat klar. Optisch werde das Rathaus zwar so aussehen wie früher. Jedoch müsse das heutige Baurecht - etwa bei Brandschutz, Fluchtwegen und Barrierefreiheit - berücksichtigt werden, was einige Veränderungen im Inneren bedeute.

Am 25. November 2016 war im Dachstuhl ein Brand ausgebrochen und hatte das Rathaus weitgehend zerstört. Teile des Gebäudekomplexes waren 600 Jahre alt. Brandfahnder konnten die Ursache des Feuers nicht abschließend klären. Spekuliert wurde über Funkenflug bei Sanierungsarbeiten unter dem Dach. Bestürzung und Anteilnahme der Bürger waren nach dem Brand groß. Das habe gezeigt, wie hoch die Identifikation der Menschen mit dem Rathaus sei, sagte Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU).

Haushalt
:Zehn Milliarden für Bayerns Kommunen

Der Finanzausgleich ist auf einem Rekordhoch - doch zufrieden sind die Vertreter von Städten und Gemeinden nicht.

Von Wolfgang Wittl

Auch das spreche dafür, das Rathaus wieder aufzubauen - trotz der Kosten. "Wir haben immer gesagt: Wir wollen dem Rathaus seine Würde wiedergeben." Der Stadtrat diskutierte einmal mehr über die Notwendigkeit dieser Maßnahme und darüber, ob die Kosten gerechtfertigt seien. Jedoch herrschte Konsens darüber, dass es sich nicht um eine Luxussanierung handele und es kaum Spielraum gebe, an dem Bau zu sparen. Das Rathaus sei es wert, aufgebaut zu werden, so der Tenor.

Der Rathaussaal und der Blaue Salon sollen an angestammter Stelle wieder errichtet werden. Der Sitzungssaal des Stadtrates wird dem Plan nach unter das Dach verlegt. An bisheriger Stelle reiche der Platz nicht mehr aus, weil wegen der Fluchtwege-Vorgaben ein zusätzliches Treppenhaus eingebaut werden müsse, erläuterte Hild, der an der Technischen Universität München Professor für Denkmalpflege ist.

In der Zeit seit dem Brand waren zunächst die Gebäudereste gesichert und der Schutt abgetragen, ein Dach aufgesetzt sowie Bau- und Finanzierungspläne erstellt worden. Restauratoren hätten zudem interessante Funde gemacht, sagte Hild. So seien in den Räumen neben dem Rathaussaal, die zuvor als Büroräume genutzt worden waren, historische Böden und barocke Deckengemälde freigelegt worden. Diese sollen sichtbar gemacht und die Räume künftig als Foyer genutzt werden.

© SZ vom 23.11.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: