Mitten in Straubing:Was vom Gäubodenfest übrig bleibt

Gäubodenvolksfest

Auf dem Gäubodenfest sind traditionell viele Menschen unterwegs - da kann es schnell unübersichtlich werden.

(Foto: dpa)

Auf dem Straubinger Volksfest geht allerhand verloren: Schirme, Gebisse, Samuraischwerter oder, wie in diesem Jahr, eine Ehefrau.

Glosse von Andreas Glas

Wer an Bayerns Volksfeste denkt, der denkt vermutlich eher ans Gewinnen als ans Verlieren. Wegen der Losbuden zum Beispiel, in denen ein überdimensioniertes Plüschtier neben dem anderen sitzt. Lauter Hauptgewinne. Oder wegen der Plastikrosen in den Schießbuden, die in diesen kleinen, weißen Röhrchen stecken. Wer ein Röhrchen trifft, ist Gewinner und darf die Rose behalten oder verschenken. Dass man auf Volksfesten aber auch allerhand verlieren kann, das wissen vor allem die Mitarbeiter der Fundbüros und die Polizisten, die auf Festplätzen ihre Runden drehen. Etwa in Straubing, wo soeben das Gäubodenvolksfest zu Ende gegangen ist. Am Wochenende schickte die Straubinger Polizeiinspektion eine Pressemeldung mit folgender Überschrift: "Ehefrau verloren."

Die verloren gegangene Ehefrau reiht sich ein in eine lange Liste kurioser Verlustmeldungen in der Geschichte des Gäubodenfestes. Im Jahr 2012 landete ein Samuraischwert im Fundbüro, 2013 ein Auto-Blinker und ein Hörgerät. Es folgten unter anderem ein Schlauchboot, zwei Autofelgen (2014) und Krücken (2015). Laut Straubinger Tagblatt wurde sogar mal ein Gebiss im Fundbüro abgegeben. Und heuer? Neben der Ehefrau meldete die Polizei am Wochenende noch ein kurioses Fundstück: eine Lederhose. Das gute Stück schwamm ein paar Straßenzüge entfernt vom Festplatz, in einem Pool. Weil auch ein Geldbeutel drin schwamm, konnte die Polizei den Besitzer ermitteln.

Der Geldbeutel gehört übrigens zu den häufigsten Fundstücken auf Volksfesten, neben Jacken und Schlüsseln. Was auch öfter mal verloren geht: Eheringe. Womit man zumindest thematisch wieder bei der verlorenen Ehefrau angekommen wäre. Um diesen Vermisstenfall noch aufzulösen: Es war ein Mann aus Rheinland-Pfalz, der spätabends auf der Volksfestwache aufschlug, um den Verlust zu melden. Warum er seine Frau nicht einfach auf dem Handy angerufen hat? Laut Polizei kannte er ihre Nummer nicht. Zur Ehrenrettung des Ehemannes sprach die Polizei in ihrer Pressemitteilung allerdings von "einer sehr guten Personenbeschreibung" durch den 50-Jährigen. Am Ende hat das Ehepaar dann auch wieder zusammengefunden.

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