Süddeutsche Zeitung

Eisstadion:Ammoniak-Austritt: 14 Verletzte in Straubing

Im Straubinger Eisstadion tritt giftiges Ammoniak aus. Die Polizei bringt mehr als 200 Menschen in Sicherheit, viele klagen über Atemwegsreizungen.

Beim Austritt von giftigem Ammoniak im Straubinger Eisstadion sind 14 Menschen verletzt worden. Neun von ihnen kamen nach Angaben der Polizei ins Krankenhaus, sie klagten über gereizten Augen und Beschwerden in den Atemwegen. Einsatzkräfte brachten 118 Schüler und etwa 130 Anwohner in Sicherheit. Etwa 60 Menschen wurden ärztlich untersucht.

Das Ammoniak war am Morgen bei Instandhaltungsarbeiten in dem Stadion ausgetreten - nach ersten Erkenntnissen der Polizei aus einer beschädigten Leitung im Bereich der Spielfläche. Die Feuerwehr stellte dies gegen halb acht Uhr in der Früh fest. Womöglich hatte die Vibration einer Eismaschine die Leitung unter der Eisfläche beschädigt. Inzwischen ist das Leck wieder geschlossen, teilte die Polizei am Mittag mit. Das in der Leitung noch verbliebene Ammoniak müsse nun beseitigt werden, die Halle werde gelüftet.

Die Behörden sperren die Umgebung des Eisstadions

Die Behörden sperrten mehrere Straßen rund um das Stadion und baten die Anwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wohnungen in direkter Nähe des Stadions wurden evakuiert, etwa 130 Menschen waren davon betroffen. Die Verletzten waren laut Polizei unter anderem Einsatzkräfte der Feuerwehr, ein Mitarbeiter des städtischen Eisstadions und mehrere Bewohner der niederbayerischen Stadt. Auch einige Schüler klagten über Beschwerden, ihre Schule wurde geräumt. Die Feuerwehr hat im Umfeld des Stadions verschiedene Messstellen eingerichtet, um die Schadstoffkonzentration in der Luft zu ermitteln.

In der Halle bestreiten die Eishockeyspieler der Straubing Tigers ihre Heimspiele. Mehr als 5800 Zuschauer haben dort Platz. Der Verein war 2006 in die Deutsche Eishockey Liga aufgestiegen. Beim Einatmen hoher Konzentrationen von Ammoniak besteht Lebensgefahr. Es wird unter anderem als Kältemittel verwendet.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, es seien mindestens 60 Menschen verletzt worden. Diese Zahl hat die Polizei inzwischen korrigiert: Die Zahl der Verletzten liege bei 14, etwa 60 Menschen seien ärztlich versorgt worden.

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