Stimmen:"Echter Charakterkopf"

Der Tod des ehemaligen Bayernkurier-Chefredakteurs und Strauß-Vertrauten Wilfried Scharnagl bewegt am Dienstag viele Weggefährten. CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer nannte ihn eine herausragende konservative Leitfigur. "Sein Wissen über die Vergangenheit, sein Gespür für die Gegenwart und sein Weitblick für die Zukunft machten ihn zu einem der wertvollsten Ratgeber für Partei und Fraktion." Kreuzer äußerte sein Beileid klassisch per Mitteilung und digital, während der Großteil der CSU-Führungsriege den Kurznachrichtendienst Twitter nutzte, um die Trauer um Scharnagl mit der digitalen Welt zu teilen.

Der Freistaat verliere eine herausragende Persönlichkeit, schrieb Ministerpräsident Markus Söder, Scharnagl habe das "heutige Bayern maßgeblich mitgeprägt - als wortgewaltiger Publizist, politischer Vordenker u langjähriger Chefredakteur d BK." (Anm. d. Red.: des CSU-Mediums Bayernkurier) Dorothee Bär, die Staatsministerin für Digitalisierung im Kanzleramt, hielt es mit der Twitter-typischen Kürze: "Ruhe in Frieden, lieber Wilfried Scharnagl". Manfred Weber, der Chef der EVP-Fraktion im Europaparlament und stellvertretende Parteivorsitzende erinnerte an Diskussionen mit dem "streitbaren Konservativen im CSU-Parteivorstand und in der Grundsatzkommission", die fordernd und zugleich bereichernd gewesen seien. "Er war ein echter Charakterkopf", schrieb Weber. "Ich bin sehr traurig." Die CSU-Oberbayern-Chefin und Kandidatin fürs Landtagspräsidentenamt, Ilse Aigner, erinnerte an den "großen Journalisten, Weggefährten von Franz Josef Strauß, ein kluger Ratgeber und Vordenker der CSU. Er wird uns sehr fehlen!" Die Junge Union verneigte sich vor dem "CSU-Urgestein" und seiner "großartigen Lebensleistung".

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