Steuerbetrug:Weniger Selbstanzeigen

Eine willkommene Quelle von Zusatzeinnahmen für die bayerische Staatskasse sprudelt inzwischen weniger heftig: Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern ist stark zurückgegangen. Von Anfang Januar bis Ende September dieses Jahres meldeten sich noch 1700 Bürger bei den Finanzämtern, die in der Schweiz Geld vor dem deutschen Fiskus versteckt hatten. Sie zahlten 61 Millionen Euro Steuern nach, wie das Finanzministerium in München am Freitag auf Anfrage mitteilte. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum 2014 waren noch rund 4640 Selbstanzeigen eingegangen, die der Staatskasse Mehreinnahmen von rund 255 Millionen Euro einbrachten.

Ebenfalls auffällig: Im ersten Quartal dieses Jahres gab es immerhin noch 1160 Selbstanzeigen und 40 Millionen Euro Nachzahlung. Im dritten Quartal 2015 waren es lediglich noch 240 Bürger und rund fünf Millionen Euro Einnahmen. Damit ist der Rückgang eingetreten, den der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) prophezeit hatte. Seit Anfang dieses Jahres gelten schärfere Regeln für Steuerselbstanzeigen. In den vergangenen Jahren hatte es einen sehr starken Anstieg gegeben - ausgelöst wurde dieser unter anderem durch das Strafverfahren gegen den früheren FC Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß.

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