Natürlich, fröhlich, lieb, freundlich, geerdet, steht mit beiden Beinen auf dem Boden - so beschreiben sie Menschen, die sie kennen. Am Donnerstag ist die 22-jährige Lena Hochstraßer aus Höhenrain, einem Ortsteil von Berg am Starnberger See, zur bayerischen Bierkönigin gekürt worden. Für das Amt hatte sie sich "ganz spontan" beworben und ihre Bewerbung fast schon wieder vergessen, als die Einladung zur Vorstellungsrunde kam, sagt sie. Und was sie kaum für möglich gehalten habe, ist wahr geworden. Sie wird ein Jahr lang die bayerische Braukultur repräsentieren. Schon bei der Online-Abstimmung schaffte sie es mit 20 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz, bei der Gala in der Alten Kongresshalle in München überzeugte sie dann alle, Juroren und Publikum, mit ihrem Charme, ihrer Authentizität und ihrem Wissen über Bier und gewann mit deutlichem Abstand vor den sechs weiteren Finalistinnen.
Strahlend nahm Lena Hochstraßer die Krone von ihrer Vorgängerin Sabine-Anna Ullrich aus Unterfranken entgegen. "Es hat total Spaß gemacht. Ich hatte die Sympathien des Publikums", sagte sie in weichem Bairisch. Und meinte mit einem Lächeln: "Welches Mädel möchte nicht gern mal ein Krönchen auf dem Kopf haben." Doch sofort nach der Kür beginnt die Pflicht: Schon am ersten Tag ihrer Regentschaft war sie beim Volksfest in Markt Indersdorf. Kommende Woche steht ihr Antrittsbesuch bei Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) im Terminkalender. Sie wird zahlreiche Feste eröffnen, beim Oktoberfest repräsentieren, nicht nur in München, sondern auch in der bayerischen Vertretung in Brüssel. Sie wird mit der EU-Kommission reisen und in aller Welt die bayerische Braukultur vertreten. Irgendwann wird sie dabei auch ein Fass Bier anstechen müssen. "Doch davor werde ich auf jeden Fall ein Anzapf-Training absolvieren." Und das Studium? Noch zwei Prüfungen in Romanistik und Pädagogik im Sommer sind fest eingeplant. Die neue Königin ist zuversichtlich: "'s wird scho!"