Die Maxhütte erzählt nicht nur Industriegeschichte, sie erzählt ganze Familiengeschichten. Auch Josef Wiesmeth hat einen Lebenslauf, wie ihn damals so viele der Stahlarbeiter hatten: Sein Opa hat in der Maxhütte gearbeitet, sein Vater auch, und 1956 hat er dann selbst dort angefangen. Erst hat er Dreck geschaufelt und weggekarrt, später wurde er Schichtmeister im Stahlwerk, dann Betriebsassistent. Er hat sich nach oben gebuckelt. Einmal Maxhütte, immer Maxhütte, so sei das gewesen, sagt Wiesmeth. Eine sichere Bank, gut bezahlt, fast wie ein Beamtenjob. Bis die Stahlkrise kam, in den Siebzigern, danach hat die Hütte ums Überleben gekämpft, ein Vierteljahrhundert lang, bis es keine Hoffnung mehr gab.