Das ein oder andere ist schon noch zu haben. Ein Geländer mit Handlauf zum Beispiel, 240 Euro, das Herzstück im Treppenhaus. Ein Fahrradständer, 40 Euro. Waschbecken, Heizkörper, Vorhänge, Deckenleuchten, Wandspiegel, Holzfenster. In der Alten Stadtbücherei in Augsburg herrscht Ausverkauf, das örtliche Bauamt will so viel Baumaterial verkaufen wie möglich, bevor das Gebäude im November abgerissen wird. "Kreislaufwirtschaft" sagt Mikala Holme Samsøe dazu. Das Baumaterial wird nicht einfach verschrottet, sondern wiederverwendet, was Geld, CO2 und Rohstoffe spart. Die Architektin und Professorin für Entwerfen und Gestalten an der Hochschule Augsburg hat schon überlegt, ob sie einen der langen Fenstersimse selbst kauft und mit nach Hause nimmt. Ist aber eher schwierig, mit dem ICE nach Berlin, wo sie wohnt.
Serie "Zukunft bauen":Das zweite Leben der Augsburger Stadtbücherei
Lesezeit: 5 Min.

Erstmals wird ein staatliches Gebäude in Bayern nicht einfach abgerissen, sondern zum Teil wiederverwertet. Das spart CO2 und knappes Baumaterial. Über das nächste große Ding in der Bauwirtschaft.
Von Florian Fuchs, Augsburg

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