Auf der Extended-Reality-Bühne XRT des Staatstheaters Nürnberg steht ein flimmernder TV-Bildschirm auf einem alten Koffer. Dahinter hängen drei Lagen transparenter Vorhänge gegeneinander versetzt von der Decke. Aus dem Fernseher wird der von Julia Bartolome verkörperte Hans Christian Andersen von seiner Todessehnsucht gerufen. Von den Vorhängen her macht ihn sein Schatten nieder: Er sei weder Dichter, Schauspieler noch Sänger und überhaupt ohne Talent. Die, die ihn fördern, täten es nur, um Ruhe vor seiner nervigen Bettelei zu haben. Die Minderwertigkeitsgefühle des mittellosen Schuhmachersohnes aus Odense nehmen sehr viel Raum ein in dem Schauspiel-Solo mit multimedialer Schützenhilfe, das Cosmea Spelleken eingerichtet hat.
Hans-Christian-Andersen-Stück am Staatstheater Nürnberg:Alter grauer Mann reloaded
Lesezeit: 2 Min.
Cosmea Spelleken inszeniert ein Solo über den dänischen Märchen-Meister. Anders als in ihren vorherigen Arbeiten bleibt die multimediale Schützenhilfe bei "Andersen oder Was bleibt?" kulissenhaft.
Von Sabine Leucht, Nürnberg
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