Sportartikel - Herzogenaurach:Puma steigert nach Rekordquartal Prognose: Adidas senkt sie

Sportartikel - Herzogenaurach: Das Logo des Sportartikelherstellers Puma SE. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild
Das Logo des Sportartikelherstellers Puma SE. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Herzogenaurach (dpa) - Verkehrte Welt bei den fränkischen Sportartikelriesen: Während Europas Branchenprimus Adidas wegen schwacher China-Geschäfte seine Wachstumsziele zurücknehmen muss, macht der Konkurrent Boden gut. Vorstandschef Björn Gulden hob nach Rekordumsätzen von erstmals über 2 Milliarden Euro im zweiten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr an. Um die 15 Prozent will Puma in diesem Jahr nun wachsen. Bisher war ein Plus um die 10 Prozent anvisiert worden.

Knackpunkt ist das China-Geschäft - einst der nicht nur am schnellsten wachsende, sondern auch profitabelste Markt. Die Kunden in der Volksrepublik gelten als stark auf Markenware fokussiert. Die großen Läden von Adidas und Puma, aber auch des US-Konkurrenten Nike boomten. Die Schließung der Läden, zusammen mit dem politischen Boykottaufruf für westliche Produkte, hat geschadet. Adidas leidet mehr als Puma, auch weil das China-Geschäft für den Anbieter eine größere Bedeutung hatte.

Adidas führte neben der langsameren Erholung des China-Geschäfts durch die coronabedingten Lockdowns auch eine zu erwartende schwächere Konsumlaune in anderen Ländern als Grund an, dass die Geschäfte schwächer als erwartet ausfallen werden. Für 2022 erwartet das Management um Konzernchef Kasper Rorsted ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Zuletzt hatte Adidas ein Plus am unteren Ende der Spanne von 11 bis 13 Prozent ausgegeben.

Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen - die für Adidas entscheidende Messgröße - soll mit rund 1,3 Milliarden Euro unter den zuvor erwarteten 1,8 Milliarden bis 1,9 Milliarden Euro liegen. Adidas war wegen der Corona-Beschränkungen in China bereits im Mai vorsichtiger geworden und nimmt jetzt die ursprünglichen Erwartungen zum zweiten Mal zurück.

Pumas Konzernlenker Gulden dagegen ist optimistisch. Die Fußball-EM der Frauen, die Leichtathletik-WM in den USA, die im Spätherbst bevorstehende Fußball-WM in Katar: All das sieht der Manager als Potenzial für mehr Umsätze.

Adidas stellt seine Zahlen für das erste Halbjahr am 4. August vor.

© dpa-infocom, dpa:220727-99-170431/3

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