Spitzingsee:Rotwandhaus kämpft gegen Keime im Wasser

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Mehrere Wanderwege führen zum Rotwandhaus des Deutschen Alpenvereins im Mangfallgebirge. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

In der Hochsaison für Wanderer muss die beliebte Hütte oberhalb des Spitzingsees geschlossen bleiben. Die Betreiber ringen um eine Lösung – möglichst noch in den Sommerferien.

Das seit gut zwei Monaten geschlossene Rotwandhaus oberhalb des Spitzingsees im Landkreis Miesbach ringt weiter um eine keimfreie Trinkwasserversorgung. Wanderer könnten nun aber alkoholfreie Getränke kaufen und auf der Terrasse trinken, heißt es auf der Internetseite der Hütte. Außerdem seien die Toiletten wieder geöffnet. Das Wasser aus dem dortigen Wasserhahn sei aber kein Trinkwasser, warnen die Betreiber. Immer wieder hätten Besucher dennoch ihre Wasserflaschen dort aufgefüllt. Der Bayerische Rundfunk hatte unter anderem darüber berichtet. 

Es gebe weiter keine alkoholischen Getränke und kein Essen. „Hochsaison und wir bleiben geschlossen“, heißt es auf der Internetseite der Hütte. „Es ist zum Verzweifeln, aber nicht zu ändern. Wir bitten um Verständnis.“ Man hoffe jetzt auf eine Öffnung mit einfachen Speisen noch in den bayerischen Sommerferien, sagte Anselm Engelmayer, Schatzmeister der für die Hütte zuständigen Sektion Turner-Alpen-Kränzchen des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf Anfrage.

Die beliebte Alpenvereinshütte ist geschlossen, seit die Bergwacht Ende Mai 21 Besucher und Besucherinnen wegen starker Magen-Darm-Beschwerden versorgte; sieben der Betroffenen wurden damals in einem Krankenhaus betreut. Zunächst hatte es geheißen, die Erkrankten hätten sich wahrscheinlich mit dem hochansteckenden Norovirus infiziert. Bei Untersuchungen des Trinkwassers wurden auch Rotaviren entdeckt. 

Sie könnten eventuell aus der Quelle stammen, aus der die Hütte mit Wasser versorgt werde, sagte Engelmayer. Woher die Viren kommen, ist offen. Spekuliert wird unter anderem, ob es einen Zusammenhang mit der Weidehaltung geben könnte. Rundum sind Almwiesen, die Quelle liegt rund 150 Meter unterhalb der Hütte.

Man plane nun als Notlösung eine temporäre Wasserversorgung über Container, sagte Engelmayer weiter. Das sei allerdings „ökonomisch und ökologisch ein Wahnsinn“. Deshalb werde unter Hochdruck daran gearbeitet, die Wasserversorgung über die Quelle mit zusätzlichen Maßnahmen vor Keimen zu schützen. Unter anderem gehe es dabei um mechanische Filter und UV-Bestrahlung. 

Das Rotavirus sei sehr widerstandsfähig, sagte eine Sprecherin des in den Fall eingebundenen Landratsamtes Miesbach. Chlor helfe bei diesem Erreger nicht. „Es ist bei diesen Viren wahnsinnig schwierig, das Wasser zu reinigen.“

Bis zu 1000 Tagesgäste besuchen bei schönem Wetter die Hütte auf gut 1700 Metern unterhalb des Rotwandgipfels. Sie ist im Sommer auch Ziel für Mountainbiker sowie Kletterer, die sich die nahen Ruchenköpfe als Ziel vorgenommen haben. Im Winter lockt das relativ schneesichere Gebiet mit vielen Tourenmöglichkeiten die Skitourengeher.

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