Skurrile Museen in Bayern:Wo Urmel winkt und Pumuckl spinnt

Ein Pumuckl-Museum ohne Kobold, die Bla-Bla-Schreibmaschine von Erich Honecker - und ein Jagdmuseum mit Wasserhahn und Schlafbär: In Bayern gibt es jede Menge außergewöhnliche Museen. Eine Auswahl in Bildern.

Tobias Dorfer

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(Foto: Wolfgang Haserer)

Ein Pumuckl-Museum ohne Kobold, die Bla-Bla-Schreibmaschine von Erich Honecker - und ein Jagdmuseum mit Wasserhahn und Schlafbär: In Bayern gibt es jede Menge außergewöhnlicher Museen. "Jagdmusseum", Mühldorf Ein echter Waidmann wird um dieses Museum wohl einen weiten Bogen machen. Denn was Hans Kotter (Foto) in seinem "Jagdmusseum" ("Musseum", weil der Besuch laut Inhaber ein "muss" ist) zusammengetragen hat, nimmt den Jagdbetrieb, vorsichtig formuliert, gehörig aufs Korn. Gezeigt werden die wohl seltsamsten Tiere Oberbayerns - "nicht nur der sagenumwobene Wolpertinger, sondern auch ein selbsterlegter Wasserhahn, etliche Bücherwürmer und ein schwer atmender 'Schlafbär', der unter Artenschutz steht", heißt es im Flyer. Dazu gibt es bissige Karikaturen von Dieter Hanitzsch, Janosch, Jeff Koons und anderen. Stadtplatz 82, 84453 Mühldorf am Inn, geöffnet Mittwochs (14-18 Uhr) sowie nach Vereinbarung. Eintritt 1,50 Euro, mit Führung 2 Euro, Kinder bis zehn Jahre gratis

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(Foto: dapd)

Katzenmuseum, Traunstein Hier ist alles für die Katz': 6000 Katzenfiguren, große und kleine, sind im ersten Katzenmuseum Deutschlands zu sehen, das sich in Traunstein befindet. Daneben sind Bücher und Bilder, Bekleidung, Glückwunsch- und Telefonkarten mit Katzenbildern sowie vieles mehr ausgestellt. Chiemseestraße 1,  83278 Traunstein, geöffnet von Freitag bis Sonntag (14-18 Uhr)

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(Foto: oh)

Pfefferminzmuseum, Eichenau Über die von der Ferrero-Marketingabteilung erfundene Carmagnola-Minze aus den Tic-Tac-Bonbons kann man in Eichenau bei Fürstenfeldbruck nur lachen. Denn hier wurde tatsächlich einmal Pfefferminze angebaut - und zwar die englische Mitcham-Minze. Sie machte Eichenau zum deutschen Minz-Dorado, bis Mitte der 50er Jahre Billig-Minze aus dem Ausland den Geschäftsbetrieb zum Erliegen brachte. An die Vergangenheit erinnert heute das Minzmuseum, das über Anbau, Ernte und Trocknung dieser Heilpflanze informiert. Parkstraße 43, 82223 Eichenau, geöffnet Sonntags (14-16 Uhr) sowie nach Vereinbarung, Eintritt ist frei

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(Foto: dpa)

Die Kiste, Augsburg Hier wohnen Kater Mikesch, Urmel (Foto), Jim Knopf, Lukas der Lokomotivführer und Kalle Wirsch unter einem Dach. Im Museum der Augsburger Puppenkiste können die Stars der Marionetten-Reihen live bestaunt werden. Wer in Erinnerungen schwelgen möchte, kann dies in zwei Kinos tun, in dem die Fernsehserien gezeigt werden. In einer Sonderausstellung sind noch bis zum 22. April internationale Musikstars am Faden hängend zu sehen - darunter die Rolling Stones, die Beatles und Tina Turner. Spitalgasse 15, 86150 Augsburg, geöffnet Dienstag bis Sonntag (10-19 Uhr), Eintritt für Erwachsene 4,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro), Kinder zwischen 4 und 12 Jahre zahlen 2,90 Euro.

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(Foto: oh)

Sängermuseum, Feuchtwangen Wie lässt sich Gesang ausstellen? Deutschlands einziges Chormuseum zeigt es. Noten, historische Filmausschnitte und vieles mehr sind in den klingenden Räumen in Feuchtwangen zu sehen. Am Spittel 2-6, 91555 Feuchtwangen, geöffnet von März bis Oktober von Mittwoch bis Sonntag (10-12, 14-17 Uhr), Eintritt für Erwachsene 2 Euro (ermäßigt 1,50 Euro)

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(Foto: oh)

Levi-Strauss-Museum, Buttenheim Von wegen USA - die Jeans ist eigentlich in Oberfranken zuhause. Denn deren Erfinder Levi Strauss wurde in Buttenheim bei Bamberg geboren. Heute erinnert im Geburtshaus ein Museum an den berühmten Sohn des Ortes - in dem sich nicht nur die Entstehung der blauen Hose nachvollziehen lässt, sondern auch die Biographie des Hausierersohns Levi Strauss. Marktstraße 33, 96155 Buttenheim, geöffnet Dienstag und Donnerstag (14-18 Uhr) und Samstags, Sonntags sowie an Feiertagen (11-17 Uhr). Eintritt für Erwachsene 2,60 Euro (ermäßigt 1,30 Euro)

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(Foto: oh)

Hexenmuseum, Ringelai Im Jahr 1703 wurde im niederbayerischen Ringelai die letzte Hexenverbrennung im Fürstbistum Passau vollzogen. Das Hotel Gross hat deshalb ein Museum eingerichtet, in dem des Hexenwahns gedacht wird und das speziell auf den Prozess von 1703 eingeht. Außerdem zu sehen: einige grausame Folterinstrumente. Dorfstraße 23, 94160 Ringelai, geöffnet täglich (8-19 Uhr)

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(Foto: oh)

Pumuckl-Museum, Ohlstädt Ende Februar feiert der Pumuckl seinen 50. Geburtstag. Armin Krattenmacher ist nicht nur (wie Meister Eder) Schreiner, sondern auch ein großer Fan des kleinen Kobolds. In einer Schreinerwerkstatt im oberbayerischen Ohlstadt hat er deshalb ein Pumuckl-Museum eingerichtet, das einen Nachbau des Original-Pumuckl-Betts zeigt und eine Schiffsschaukel, die wie in der TV-Serie quietscht. Dazu gibt es viel Wissenswertes über den Lieblingskobold der Deutschen. Nur der Pumuckl selbst, der ist nicht zu sehen. Doch mit etwas Glück wird er vielleicht doch sichtbar. Bartlmämühle, 82441 Ohlstadt, geöffnet Montag bis Freitag (9-12, 13-18 Uhr), Samstags (9-13 Uhr) und am Langen Samstag (9-16 Uhr). Der Eintritt ist frei.

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(Foto: oh)

Klingendes Museum, Riedenburg Eine Zeitreise durch die Welt der Musikgeräte bietet das Klingende Museum in Riedenburg. Vom Grammophon über historische Radiogeräte bis zum CD- und MP3-Player ist hier alles zu sehen, was Musik zum Hörer bringt. Und weil auch Schreibmaschinen "klingen", haben sie ebenfalls ihren Platz im Museum. Zum Beispiel die "Bla-Bla-Schreibmaschine" von Erich Honecker. Im Original wurde die "Erfindung" eines Berliner Karikaturisten 1977 in der 8. Dresdner Kunstausstellung gezeigt. Funktionstüchtig war das Gerät aber nicht. Mit Genehmigung des Künstlers fertigte ein Schreibmaschinenbauer aus Riedenburg ein funktionsfähiges Duplikat an, mit dem heute jeder "Bla-Bla-Bla" schreiben kann. Mühlstraße 9, 93339 Riedenburg, geöffnet von April bis November am Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag (9-12, 14-18 Uhr), Mittwoch und Samstag (9-12 Uhr) sowie nach Vereinbarung.

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(Foto: oh)

Zündholzmuseum, Grafenwiesen Es gab eine Zeit, da war die Zündholzfabrik der wichtigste industrielle Arbeitgeber im oberpfälzischen Grafenwiesen. Doch dann kam der Niedergang, die Fabrik musste schließen - was blieb, war ein Museum, in dem sich Interessierte über den Weg von der "Zündholztunke" Ellmann bis zur Großindustrie informieren können. Außerdem zu sehen: Etiketten, Streichholzschachteln, Streichholzbriefchen und Behälter. Schönbuchener Straße 31, 93479 Grafenwiesen, geöffnet von Ostern bis Ende Oktober Mittwochs, Donnerstags sowie an Sonn- und Feiertagen (14-16 Uhr) sowie nach Vereinbarung. Der Eintritt kostet 2 Euro (ermäßigt 1,50 Euro, Kinder bis 14 Jahre kostenlos)

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(Foto: oh)

Meerrettichmuseum, Baiersdorf Der Radi ist fester Bestandteil der bayerischen Brotzeitkultur. Einer der führenden Hersteller, die Firma Schamel, hat ihren Hauptsitz im fränkischen Baiersdorf. Auf dem Fabrikgelände ist auch das Meerrettichmuseum beheimatet, in dem auf Anbau der Gewürzpflanze, ihre Verarbeitung und die Geschichte der Firma eingegangen wird. Judengasse 11, 91083 Baiersdorf, geöffnet Samstags und Sonntags (10:30-17 Uhr), Eintritt 2 Euro (ermäßigt 1,50 Euro).

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(Foto: Tilman Weishart)

Museum für Kommunikation, Nürnberg Wie wurden Nachrichten übermittelt, als es noch kein Internet und kein Facebook gab? Diese und andere Fragen beantwortet das Museum für Kommunikation in Nürnberg. Wie Telegrafie funktioniert und wie die Post früher arbeitete, zeigt die Dauerausstellung mit Originalfahrzeugen, technischen Geräten und vielem mehr. Natürlich kann an modernen Terminals auch gemailt und getwittert werden. Wem jedoch der Sinn nach Historischem steht, der kann das Morsegerät oder die Rohrpostanlage ausprobieren. Lessingstraße 6, 90443 Nürnberg, geöffnet Dienstag bis Sonntag (9-18 Uhr), Eintritt ab 6 Jahre 1,50 Euro, ab 16 Jahre: 3 Euro.

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(Foto: Johannes Simon)

Klöppelmuseum, Abenberg Handgearbeites ist im Klöppelmuseum (Foto: Symbolbild) auf der historischen Burg Abenberg zu sehen. Fächer, Umhänge und Kleider sind hier ausgestellt. Hintergründiges verspricht die historische Abteilung, in der die harten Arbeitsbedingungen der Abenberger Klöpplerinnen thematisiert werden. Wer will, kann das Klöppeln auch selbst ausprobieren. Burgstraße 16, 91173 Abenberg, geöffnet von April bis Oktober von Dienstag bis Freitag (11-17 Uhr) und im November, Dezember und März von Donnerstag bis Sonntag (11-17 Uhr)

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Klepper-Faltbootmuseum, Rosenheim Mit einem faltbaren Boot, zerlegbar in mehrere Teilstücke für den Rucksack, wurde die Firma Klepper aus Rosenheim bekannt. Das Faltbootmuseum erzählt die Geschichte des Sportbootes vom "Lumpenkreuzer zum Hightech-Kajak" - mit dem 1936 in Berlin sogar olympische Wettkämpfe ausgetragen wurden. Klepperstraße 18, 83022 Rosenheim, geöffnet Mittwoch bis Freitag (14-17 Uhr) und Samstags (11-14 Uhr)

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