Ski alpin - Garmisch-Partenkirchen:Garmisch-Partenkirchen verpasst Zuschlag für Ski-WM

Bayern
Halvor Egner Granerud aus Norwegen in Aktion. Foto: Daniel Kopatsch/Fa/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Garmisch-Partenkirchen (dpa/lby) - Der Vorsitzende des Ski-Clubs Garmisch, Florian Fischer, wischte sich nach dem verpassten Zuschlag für die alpine Ski-WM 2027 die Tränen aus dem Augen. Bei der Vergabe des Winter-Highlights in fünf Jahren ist Garmisch-Partenkirchen erneut leer ausgegangen. "Es steckt so viel Herzblut drin. Wir hatten das nachhaltigste Konzept", sagte Fischer enttäuscht. Das Prestige-Event wird nun in der Schweizer Gemeinde Crans-Montana ausgetragen. So entschied es der internationale Ski- und Snowboard-Verband Fis am Mittwoch.

Insgesamt hatte es vier Bewerber um die Ausrichtung der Ski-WM gegeben: Neben Garmisch-Partenkirchen und Crans-Montana noch das norwegische Narvik und Soldeu in Andorra.

"Mir tut es weh. Vor allem, weil wir ein Angebot gemacht haben, das kein anderer gemacht hat", sagte die enttäuschte Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch, dem BR: "Die Fis hätte die Chance gehabt, neue Wege zu beschreiten. Wollten sie nicht weg vom Gigantismus hin zu etwas Nachhaltigem? Wir hätten es liefern können. Aber es war offensichtlich nicht gewollt."

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte sich vorab für die Ski-WM "dahoam" stark gemacht und eine mögliche WM im Freistaat als "absolutes Highlight" bezeichnet. Herrmann hob mit Blick auf die vorhandenen Pisten Kandahar und Gudiberg dabei ebenfalls die etablierte Infrastruktur hervor. "Die Sportstätten sind da, deswegen ist es in Sachen Nachhaltigkeit eine Spitzenbewerbung", erklärte er im Winter.

Mit der gemeinsamen Bewerbung der Marktgemeinde Garmisch- Partenkirchen, des Deutschen Skiverbands (DSV) und des Ski-Clubs Garmisch wollten die Verantwortlichen das Winter-Highlight zum dritten Mal nach 1978 und 2011 ins Werdenfelser Land holen. Bei der Vergabe der WM 2025 hatte Garmisch - genau wie Crans-Montana - gegen Saalbach-Hinterglemm in Österreich das Nachsehen. Die nächste WM findet 2023 im französischen Courchevel/Méribel statt.

Ein weiterer Rückschlag blieb den oberbayerischen Ski-Fans hingegen erspart: Entgegen erster Fis-Pläne aus dem Frühjahr findet im kommenden Winter der Abfahrts-Klassiker der Herren auf der Kandahar nun doch statt. Zudem ist für die Riege um Alexander Schmid ein Riesenslalom geplant. Für Linus Straßer und die Torlaufspezialisten steht Anfang Januar ein Nachtslalom am Gudiberg an. Die zwei Speed-Rennen der Damen, die zuletzt in Garmisch ausgetragen wurden, werden im neuen Kalender hingegen nicht mehr berücksichtigt.

© dpa-infocom, dpa:220526-99-438794/3

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