Süddeutsche Zeitung

Single-Hauptstadt: Berlin abgelöst:Einsam in der Oberpfalz

Berliner binden sich nicht gerne - nicht umsonst war die Spree-Metropole die deutsche Single-Hauptstadt. Doch nun steht eine oberpfälzische Stadt an der Spitze des Rankings.

Bislang war eines klar: In Berlin tut man sich besonders schwer damit, sich fest zu binden. Nicht umsonst war die Spree-Metropole bislang nicht nur Bundes- sondern auch die offizielle Single-Hauptstadt der Republik. Nirgendwo gibt es - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - so viele Ein-Personen-Haushalte. Gibt es? Gab es!

Denn Berlin wurde nun durch eine Stadt in der Oberpfalz als Single-Hauptstadt abgelöst. In Regensburg gebe es 55,8 Prozent Ein-Personen-Haushalte, hieß es in einer veröffentlichten Bevölkerungsstudie des Umfrageinstituts GfK - 1,5 Prozentpunkte mehr als Berlin.

Wie konnte das passieren? Die Statistiker kennen die Antwort. Die Single-Quote ist vor allem in mittelgroßen Städten mit verhältnismäßig großen Universitäten und Hochschulen hoch - wie eben in Regensburg. In Ballungszentren wie Berlin fallen die Studierenden alleine nicht so sehr ins Gewicht, sagt die GfK.

Bundesweit liegt der Anteil der alleinlebenden Menschen nahezu unverändert bei knapp 40 Prozent. Den höchsten Familienanteil hat der Landkreis Landshut mit 43,8 Prozent. Besonders viele ausländische Bürger leben der GfK-Studie zufolge in Offenbach am Main. Hier sind es über 22 Prozent. Knapp dahinter: München und Ludwigshafen. Berlin kommt mit knapp 13 Prozent nur auf Rang 37, obwohl die Hauptstadt immer wieder wegen Parallelgesellschaften in Kreuzberg und Neukölln in den Schlagzeilen ist.

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sueddeutsche.de/Reuters/tob
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