Sicherheit:Zufahrten zu Christkindlmärkten werden gesperrt

Nuremberg Christmas Market Opens

Die 185 Stände auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt sind sehr gefragt. Schließlich kommen alljährlich etwa zwei Millionen Besucher.

(Foto: Johannes Simon/Getty Images)

Die Polizei hat die Sicherheitskonzepte in vielen Städten verfeinert - teils sollen verzierte Poller Gefahren abhalten, teils sorgen die Händler selbst dafür.

Von Claudia Henzler

Ein Jahr nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin haben viele bayerischen Städte ihre Sicherheitskonzepte noch einmal verfeinert. Die Saison begann dabei vielerorts weit vor dem Advent, in Bamberg ging es sogar schon am vergangenen Donnerstag los. Nürnberg und Würzburg gehören mit ihren Eröffnungsterminen am 1. Dezember heuer offenbar zu einer Minderheit.

Wurden die Zufahrten zu den Märkten im Jahr 2016 oft mit quergestellten Polizeifahrzeugen blockiert, werden inzwischen auch mobile Sperren aus Beton oder Metall eingesetzt. Mancherorts fließen dabei auch ästhetische Überlegungen ein: Wenn etwa an diesem Montagabend der Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz in Regensburg eröffnet wird, dann sollen die Betonklötze weihnachtlich dekoriert sein und als Tische genutzt werden können.

Eher ungeplant werden die Betonsperren in Erlangen von manchem Besucher als durchaus reizvoll empfunden. Die Quader sind nackt und grau, erinnern aber entfernt an riesige Legosteine. Bayreuth setzt auf 500 Kilo schwere Kübel mit Weihnachtsbäumen als Durchfahrtssperren. Und auch in Nürnberg hat sich die Stadt aus optischen Gründen entschieden, an zwei Zugängen mehrere massive Pflanztröge als Hindernisse zu platzieren.

Hinzu kommen Sicherheitsmaßnahmen der Polizei. Sie wird zusätzlich zu den Fahrzeug-Barrieren vom vergangenen Jahr Sperrvorrichtungen aus Metall einsetzen. Außerdem hat die Polizei einen SMS-Verteiler aufgebaut, um sich bei Bedarf mit den Marktleuten kurzschließen zu können.

Augsburg, wo der Christkindlesmarkt an diesem Montag beginnt, verzichtet auf Poller und ähnliches. Stattdessen werden die Zufahrten zum Rathausplatz mit Fahrzeugen blockiert - und zwar mit den Lieferwagen der Schausteller, die ihren Stand gleich daneben haben. Die festlich geschmückten Fahrzeuge sollen von den Händlern im Notfall schnell weggefahren werden, etwa um einem Rettungswagen Platz zu machen. Ein Konzept, das die Stadt zusammen mit den Marktleuten und der Polizei entwickelt hat.

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