Der junge Bundestagsabgeordnete aus Ingolstadt legte sich richtig ins Zeug. Mehrmals meldete er sich 1981 telefonisch und schriftlich beim Bundesarchiv, um für einen Verein aus seiner Heimat historische Dokumente anzufordern, etwa eine Kopie des Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939. "Ich wäre Ihnen für die Überlassung der gewünschten Unterlagen, selbstverständlich gegen Bezahlung, sehr dankbar", schrieb der CSU-Politiker, damals 32 Jahre alt, an die Behörde in Koblenz. "Mit freundlichen Grüßen gez. Horst Seehofer".
"Beeindruckt und immer wieder erstaunt":Seehofer und der Geschichtsverdreher
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Seit mehr als vierzig Jahren relativiert ein Historikerverein aus Ingolstadt die Kriegsverbrechen der Nazis. Nun haben Forscher den Nachlass des Gründers ausgewertet - und sind auf einen prominenten Fürsprecher gestoßen.
Von Thomas Balbierer
Energieversorgung:Bayerns Öldorado
Die Region Ingolstadt genießt dank Audi den Ruf eines fortschrittlichen Wirtschaftsstandortes. Doch bis heute ist die Gegend auch Zentrum eines fossilen Geschäfts mit Raffinerien, Tanklager und Pipelines - an dem ausgerechnet Russland beteiligt ist.
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