Schwere Unwetter in Bayern:84-Jähriger ertrinkt in Fischweiher

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Mehr als 150 Mal musste die Feuerwehr allein in München ausrücken: Heftige Unwetter haben in Bayern zahlreiche Straßen, Keller und Unterführungen unter Wasser gesetzt. Im Landkreis Passau ertrank ein Mann, in Pasing wurde die Arcaden-Tiefgarage wieder überflutet.

Während eines heftigen Unwetters ist in Bayern ein Mann ums Leben gekommen. Zahlreiche Keller liefen am Mittwoch mit Wasser voll, Umgestürzte Bäume blockierten mehrere Straßen. Besonders in Niederbayern waren Polizei und Feuerwehr in Dauereinsatz. Auch in Oberbayern und in der Oberpfalz gab es vermehrt Notrufe. Franken und Schwaben blieben dagegen nach Polizeiangaben vom Unwetter verschont.

Unwetter in München und Bayern. In Pasing wurden die Arcaden-Tiefgarage wieder überflutet (Foto: N/A)

Im niederbayerischen Kollersberg bei Hauzenberg im Landkreis Passau ertrank am späten Abend ein 84-Jähriger in einem Fischweiher. Der Mann hatte zusammen mit seiner Familie den stark angeschwollenen Zulauf mit Steinen vom Weiher ableiten wollen. Dabei rutschte er am regennassen Ufer aus und stürzte in den Weiher. Als Nichtschwimmer habe er sich nicht retten können, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern. Die Familie hatte den Mann zeitweise aus den Augen verloren und erst gefunden, als er bereits ertrunken war.

In Mengkofen (Landkreis Dingolfing-Landau) führte das Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen zeitweise zu Stromausfall. In der ganzen Region blockierten umgestürzte Bäume die Straßen, in Starnberg lief das Regenwasser in eine Aussegnungshalle. Insgesamt meldete die Feuerwehr München mehr als 150 wetterbedingte Einsätze.

Besonderes Pech hatten die Pasinger Arcarden: Dort sollten an diesem Donnerstag die hydraulisch betrieben Klappschotten an der Anlieferzufahrt fest montiert werden. So aber hielten sie dem Starkregen am späten Mittwochnachmittag nicht stand, der die nahe Unterführung an der Offenbachstraße überflutete. Wie schon vor knapp einem Jahr drangen wieder Wassermassen in die Tiefgaragendecks des Einkaufszentrums ein.

Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr München und des Technischen Hilfswerks versuchten, den Schaden in Grenzen zu halten. Verantwortliche der Arcaden wollten noch keine Stellung zum genauen Ausmaß nehmen, ließen aber durchblicken, dass die noch nicht ganz funktionstüchtigen Klappschotten schon Wirkung gezeigt hätten. Im Untergeschoss der Arcaden war wieder der Aldi betroffen, der schon nach der Überschwemmung Ende Juni 2011 über Monate geschlossen gewesen war. Damals hatte das Wasser die unteren Regalreihen abgeräumt und die Waren im Markt verteilt.

© Süddeutsche.de/dapd/SZ/dpa/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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