Schweinfurt:Prozess um versuchten Totschlag

Er soll einen damals 25 Jahre alten Algerier am Faschingsdienstags 2020 auf offener Straße mit einem Messer attackiert und lebensgefährlich verletzt haben. Seit Freitag muss sich der 27-jährige Angeklagte wegen versuchten Totschlags am Landgericht Schweinfurt verantworten. Die Ermittlungen hatte die Generalstaatsanwaltschaft München übernommen, bei der die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus angesiedelt ist. Grund dafür waren Verdachtsmomente, die einen rechtsextremistischen Hintergrund der Tat denkbar erscheinen ließen. Die bayerische Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt vermutet eine Tat "aus rassistischer Motivation". Die Anklage geht nun aber von einem zunächst verbalen Streit aus, der daraus resultierte habe, dass der Angeklagte "eine Glasflasche zu Boden warf und die Splitter auch in Richtung des Geschädigten geschleudert wurden". Am ersten Verhandlungstag räumte der Angeklagte ein, die Person zu sein, von der auf einem Video zu sehen ist, wie sie auf den 25-Jährigen einsticht. Er habe aber keine Erinnerung an die Tat, da er "unüberschaubare Mengen an Alkohol" und Drogen konsumiert habe. Ihr Mandant sei seit der Tat "schwer gezeichnet", sagt Nebenklagevertreterin Christina Glück, unter anderem leide er unter Angststörungen. Ein Urteil wird Mitte Februar erwartet.

© SZ vom 23.01.2021 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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