Schwangerenberatung:Kirchenrechtlerin führt Donum Vitae

Sabine Demel, Professorin für katholisches Kirchenrecht an der Universität Regensburg, ist neue Landesvorsitzende des Schwangerenberatungsvereins Donum Vitae in Bayern. Die Mitgliederversammlung wählte die 55-jährige Theologin am Samstag zur Nachfolgerin von Maria Eichhorn, 69. Die frühere Regensburger CSU-Bundestagsabgeordnete war seit 2008 im Amt und trat nicht mehr an. Demel stammt aus Coburg und zählt zu den Gründungsmitgliedern von Donum Vitae in Bayern. Seit 2014 war sie Eichhorns Stellvertreterin. Außerdem ist sie Ehe-, Familien- und Lebensberaterin in der Diözese Eichstätt. An der dortigen Katholischen Universität wurde sie 1995 habilitiert mit einer Arbeit über "Abtreibung zwischen Straffreiheit und Exkommunikation. Weltliches und kirchliches Strafrecht auf dem Prüfstand". Seit 1997 hat sie in Regensburg den Lehrstuhl für Kirchenrecht inne.

Donum Vitae hat 65 Beratungsstellen in Bayern und berät nach eigenen Angaben "auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes". Der Verein wurde 1999 von prominenten Katholiken gegründet, nachdem die Kirche in Deutschland auf Weisung von Papst Johannes Paul II. aus der Konfliktberatung ausgestiegen war. Er sah durch den Beratungsschein, der Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung ist, das kirchliche Zeugnis für den Lebensschutz verdunkelt. Seither werden in kirchlichen Schwangerenberatungsstellen im Unterschied zu denen von Donum Vitae keine Beratungsscheine mehr ausgegeben.

© SZ vom 09.10.2017 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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