Der Betreiber des Restaurants, nach dessen Besuch im September eine Frau ums Leben kam, schließt seine Gaststätte endgültig. Sein Rechtsanwalt Philipp Pruy hat der SZ am Samstag bestätigt, dass das Restaurant in Schwandorf in der Oberpfalz nicht mehr öffnen wird. Er betont allerdings, dass diese Entscheidung „unabhängig vom völlig offenen Ausgang der Ermittlungen“ gefallen sei. Bereits nach dem Vorfall war das italienische Restaurant geschlossen geblieben. Zuerst hatten die Oberpfalz Medien davon berichtet.
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft untersuchen weiterhin den Tod der 46-jährigen Frau, die drei Tage nach dem Besuch des Restaurants am 7. September gestorben war. Sie hatte ein Tortellini-Gericht gegessen und klagte, wie auch ihre Begleiterin und andere Gäste, danach über Übelkeit und Erbrechen. Beide Frauen wurden im Krankenhaus behandelt, es bestand der Verdacht einer Lebensmittelvergiftung. Während die eine Freundin die Klinik nach ein paar Tagen verlassen konnte, verstarb die andere am 10. September.
Eine Untersuchung hat danach ergeben, dass die Tortellini, als sie das Restaurant erreichten, offenbar einwandfrei waren. Proben bei dem Großhändler, bei dem der Restaurantbetreiber die Ware kaufte, waren von den Behörden untersucht worden und zeigten keine Verunreinigungen. Auf einer gekochten Probe des Tages allerdings fand sich das Bakterium Bacillus cereus, das bereits als Verursacher vermutet worden war. Restaurants müssen diese Proben einlagern.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt, das Bakterium könne durch sporenhaften Staub leicht auf Lebensmittel übertragen werden. Eine kleinere Keimzahl soll keine Gefahr für den Menschen darstellen, mangelnde Lagerbedingungen aber könnten zum Auskeimen der Sporen führen. Dies könne zu Magen-Darm-Erkrankungen führen und die Sporen überleben laut Institut auch, wenn sie erhitzt werden.
Neuigkeiten zum Stand der Ermittlungen oder dem Obduktionsergebnis gibt es indes noch nicht.