Schulen - München:Schulstart weiter mit Tests, aber ohne Maske im Sport

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Ein Testkassette zum Selbsttest auf Corona liegt auf einem Federmäppchen. Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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München (dpa/lby) - Auch wenn die Corona-Inzidenz unter Schulkindern in Bayern zuletzt zurückgegangen ist, werden die Mädchen und Buben auch nach den Ferien ab Montag (7.3.) weiter regelmäßig auf eine Infektion getestet. "Noch immer haben wir sehr viele Infektionen im Freistaat, gerade auch bei Kindern und Jugendlichen", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München. "Nicht vergessen darf man dabei, dass auch sie beispielsweise von Long-Covid betroffen sein können." In sehr seltenen Fällen könne eine Sars-CoV-2-Infektion etwa zum postviralen Entzündungssyndrom Pims führen.

"Die Infektionsschutzmaßnahmen in der Schule - insbesondere die regelmäßigen Testungen, das Tragen von Masken und infektionsschutzgerechtes Lüften, in vielen Klassenzimmern bereits unterstützt durch Luftfilter - sind sehr wichtig, um die Ausbreitung von Infektionen zu vermeiden." In Bayern gibt es etwa 1,6 Millionen schulpflichtige Kinder und Jugendliche. Für die entfällt künftig die Maske im Sportunterricht.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatte kürzlich gefordert, die Pflicht zu anlasslosen Corona-Tests an Schulen aufzuheben und auch die Maskenpflicht grundsätzlich zu überprüfen. "Wir sind nun in einer Situation, in der ältere Altersgruppen sich durch Impfungen selbst schützen können, daher müssen Schulen und Kitas unabhängig vom Infektionsgeschehen offenbleiben", hatte Bundessprecher Jakob Maske dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt. Die Politik habe in der Vergangenheit immer wieder Entscheidungen getroffen, die das Kindeswohl nicht berücksichtigt hätten. "Das hat zu schweren psychischen Beeinträchtigungen geführt, aber auch zu einem deutlichen Anstieg der sozialen Unterschiede."

Wenn am Montag das zweite Schulhalbjahr startet, müssen die Schüler an den Grund- und Förderschulen einen Corona-Schnelltest machen. Zweimal pro Woche gibt es zudem PCR-Pooltests. In der 5. und 6. Klasse soll es künftig auch flächendeckend PCR-Pooltests geben. An allen anderen Schulen testen sich die Mädchen und Buben dreimal pro Woche selbst. Alternativ wird jeweils auch ein negativer PCR- oder POC-Antigen-Schnelltest akzeptiert. "Änderungen dieser Testfrequenzen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorgesehen", sagte die Ministeriumssprecherin.

Bei einem Pooltest werden die Proben mehrerer Menschen gemeinsam als Sammelprobe untersucht - das spart Zeit und Material. Fällt diese Poolprobe positiv aus, werden alle Personen nochmals einzeln untersucht.

"Bayern wird die Maßnahmen Schritt für Schritt so anpassen, wie es die Entwicklung der Pandemie erforderlich und möglich macht", sagte die Ministeriumssprecherin. Anders als bei Fußballspielen, Theatervorführungen oder der Kneipe sei der Besuch einer Schule verpflichtend für die Jugend. "Somit besteht eine hohe Verantwortung, den Schulbetrieb auch aus Infektionsschutzsicht möglichst sicher zu gestalten."

Die Corona-Inzidenzen waren in Bayern zuletzt fast über alle Altersgruppen hinweg zurückgegangen - auch bei Kindern im Schulalter, wo die Zahlen aber nach wie vor am höchsten sind. Für die Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen lag die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei 3473, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zu Wochenbeginn mitteilte. Das sind mehr als 500 weniger als eine Woche zuvor, der Wert bleibt aber immer noch rund doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

Auch andere Kinder im Schulalter sind weiter überdurchschnittlich von Corona betroffen - doch auch hier gingen die Zahlen zuletzt merklich zurück: Bei den 12- bis 15-Jährigen sank die Sieben-Tage-Inzidenz ebenfalls um rund 500 auf jetzt 2839. Bei der Gruppe der 16- bis 19-Jährigen ging der Wert um gut 200 auf jetzt 2676 zurück.

© dpa-infocom, dpa:220304-99-377573/2

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