Blattmacher-Wettbewerb:Software für die digitale Schülerzeitung

Digitalisierung

Schülerzeitung sind inzwischen oft online zu lesen.

(Foto: dpa)

WordPress, Jimdo oder Typo 3? Soll die Schülerzeitung online gehen, braucht es dazu das passende CMS.

Von Maximilian Gerl

In Schulaufgaben gilt: Entweder die Antwort stimmt oder sie stimmt nicht. Abseits davon aber gibt es nicht immer ein klares Ja oder Nein. Das Problem kennen auch Redaktionen, die den Sprung ins Netz wagen wollen - und sich fragen, mit welcher Software der am besten gelingt. Denn inzwischen existieren wahrscheinlich Hunderte Website-Baukästen, alle mit ihren Vor- und Nachteilen. In diesem Wirrwarr muss man sich erst einmal zurechtfinden. Ein Überblick und vier populäre Beispiele:

Die Basics

Wer früher ein Baukastenprogramm für Websites suchte, musste sich das auf CD kaufen und installieren. Heute lassen sich sogenannte Content-Management-Systeme (CMS) bequem über den Browser bedienen. Vereinfacht können auf diese Weise mehrere Menschen von verschiedenen Rechnern aus gemeinschaftlich auf die Website zugreifen; dort also zum Beispiel Artikel anlegen oder Korrektur lesen, neue Unterseiten erstellen oder an der Optik des Internetauftritts feilen. Ein Schulcomputer ist nicht unbedingt nötig und auch das Arbeiten vom Laptop daheim aus möglich - in diesen auf Abstand bedachten Corona-Zeiten ja nicht ganz unwichtig. Viele CMS gibt es zudem als kostenlose Basisversionen, mit denen sich auch ohne Programmierkenntnisse schon allerhand anstellen lässt. Sogar eine eigene Domain ist mitunter inbegriffen.

Der Platzhirsch

WordPress ist das am häufigsten im Internet anzutreffende CMS. Das liegt zum einen daran, dass es bedienerfreundlich aufgebaut ist; zum anderen stehen einige Templates - quasi Designvorlagen - und Plug-ins - integrierbare Anwendungen - gratis zur Verfügung. Wie bei anderen CMS können für Userinnen und User unterschiedliche Rollen definiert werden, was den Redaktionsalltag erleichtert. Der vielleicht größte Haken an WordPress ist just seine Popularität, die macht das CMS nämlich attraktiv für Schadsoftware. Updates sollten daher regelmäßig gefahren werden, um Sicherheitslücken zu schließen.

Das Starter-Set

Unter Schülerzeitungen erfreut sich auch Jimdo großer Beliebtheit. Denn dieses CMS gilt als besonders einsteigerfreundlich und intuitiv bedienbar. Und: Jimdo wirbt speziell um Schulen und Lehrkräfte, etwa mit eigenen Klassen-Websites, über die sich Arbeitsblätter teilen lassen. Sprachkenntnisse in HTML und CSS sind nicht nötig. Verglichen mit manch anderem Editor sind deshalb die Möglichkeiten begrenzt. Das Ergebnis lässt sich trotzdem sehen: Wie auch bei anderen CMS können die Designs individualisiert, Texte veröffentlicht, Fotos und Videos integriert werden. Der erste Website-Entwurf steht schnell, was zu Verbesserungen und Spielereien gleichermaßen motiviert. Die Basisversion ist kostenlos, daneben gibt es abgestuft vier kostenpflichtige Versionen.

Das Schwergewicht

Für Typo 3 gibt es ebenfalls ein breites Angebot an kostenlosen Erweiterungen, mit denen sich journalistische Inhalte noch besser darstellen lassen. Machbar ist mit diesem CMS theoretisch alles - allerdings schadet es nicht, für die praktische Umsetzung ein paar technische Vorkenntnisse mitzubringen. Zwar lässt sich bekanntlich alles lernen, im Netz finden sich hilfreiche Tutorials. Trotzdem dürften CMS-Neulinge immer wieder an Grenzen stoßen. Typo  3 eignet sich deshalb eher für ambitionierte Laien und natürlich Profis.

Die Raumstation

Auch Drupal könnte Menschen ohne Vorwissen beim Websitebasteln womöglich überfordern. Dabei ist das Interessante an diesem CMS, dass es ähnlich wie die Internationale Raumstation ISS aufgebaut ist: Um einen Kern herum werden nach Gusto weitere Module angekoppelt, von denen jedes besondere Fähigkeiten mitbringt. Schritt für Schritt wächst die Website so entweder zur klassischen Homepage heran oder zu einer Community-Plattform. Alternativ lassen sich gewissermaßen vorkonfigurierte Modelle auswählen. Diese Standard-Typen lassen weniger individuellen Spielraum, dafür machen sie auch weniger Arbeit.

Weitere Online-Tipps versammelt ein kostenlos abrufbares Manual des bayerischen Kultusministeriums: https://www.km.bayern.de/online-schuelerzeitung

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