Schrobenhausen:Mann fährt brennenden Tanklaster in unbewohntes Gebiet

Brennender Lkw

Der brennende Tanklastzug in Schrobenhausen

(Foto: dpa)
  • Im oberbayerischen Schrobenhausen ist am Montagnachmittag ein Tanklaster in Brand geraten.
  • Das Fahrzeug war mit Diesel und Benzin beladen und hätte explodieren können.
  • Um Schlimmeres zu verhindern, fuhr der Fahrer den Lkw an den Stadtrand. Dort löschte die Feuerwehr den Tanklaster.

Der Fahrer eines Lastwagens hat am Montag im oberbayerischen Schrobenhausen offenbar eine Explosionskatastrophe verhindert: Der Mann war mit einem Tanklaster unterwegs, als er mitten in der Stadt plötzlich Feuer an seinem Lkw bemerkte. Auslöser war vermutlich ein geplatzter Reifen. Im Tank befanden sich zu dem Zeitpunkt 25 000 Liter Diesel und 10 000 Liter Benzin, es bestand hohe Explosionsgefahr. Der Mann versuchte den Brand zu löschen, das gelang ihm nicht.

Also setzte er sich wieder ins Führerhaus und wählte den Notruf. Der Fahrer habe nach dem Weg gefragt, sagte ein Sprecher der Polizei. Generell rate man davon ab, wieder in einen brennenden Tanklaster zu steigen. In diesem Fall aber versuchte der Polizeibeamte am anderen Ende der Notrufleitung den ortsunkundigen Fahrer möglichst schnell aus dem Stadtgebiet zu lotsen.

Bei seiner Fahrt durch Schrobenhausen passierte der Mann unter anderem eine Tankstelle und einen größeren Supermarkt. Augenzeugen berichten von erschreckenden Bildern: Die Alufelgen des Lastwagens begannen, bei der Hitze zu schmelzen. Aluminium sei auf die Straße getropft, Reifenteile umhergeflogen, und der Lkw habe eine schwarze Spur durch die Stadt gezogen. So notiert es später die Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht.

Der Fahrer erreichte schließlich den Stadtrand von Schrobenhausen, stellte den Tanklaster in der Nähe eines Getreidefeldes ab, sprang aus dem Führerhaus, um sich in Sicherheit zu bringen. Als die Feuerwehr anrückte, stand das Gespann komplett in Flammen. Etwa 100 alarmierte Helfer der Feuerwehr versuchten, den Lkw unter anderem mit einem Wasserwerfer zu kühlen und den Brand zu löschen. Wegen des austretenden Benzins und Diesels gelang das aber kaum. Die Feuerwehr ließ zwei autonom betriebene Wasserwerfer herbeiholen, die ähnlich aussehen wie Rasensprenger, nur eine höhere Menge an Wasser durchleiten. Damit gelang es schließlich, das Feuer zu löschen.

Am Abend versuchten die Einsatzkräfte, den Tankinhalt in ein Spezialfahrzeug umzupumpen. Bei dem Einsatz wurde niemand verletzt. Die Höhe des Sachschadens am Fahrzeug sowie einem verbrannten Getreidefeld war zunächst nicht bekannt.

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