Schrobenhausen:Klinik macht Kreißsäle dicht

Schwangere können in den nächsten zwei Monaten nicht mehr im Schrobenhausener Kreiskrankenhaus entbinden. Der Grund: akuter Hebammenmangel. "Wir müssen leider die Kreißsäle ab Montag bis Ende Mai schließen. Es werden nur geplante Kaiserschnitte durchgeführt", sagte Dietmar Eine, Geschäftsführer der Klinik, am Freitag. Zu dem drastischen Schritt kam es, weil im Zuge der Umstellung von freiberuflichen auf angestellte Geburtshelferinnen mehrere Mitarbeiterinnen kündigten. Zudem war die Nachfolgesuche sehr schwer und eine eingeplante Kraft erkrankte kurzfristig. Für die Vorsitzende des Bayerischen Hebammenverbands, Astrid Giesen, kommt die Meldung nicht überraschend. "In den vergangenen Jahren haben mehrere kleinere Krankenhäuser die Geburtshilfe erst vorübergehen und dann dauerhaft geschlossen", sagte sie. "Besonders für freiberufliche Hebammen lohnt sich die Arbeit finanziell erst in Häusern mit etwa 500 Geburten jährlich." In Schrobenhausen kommen rund 300 Kinder pro Jahr zur Welt.

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