Meteorologen ziehen BilanzVielerorts Tiefststände bei Schneehöhen in den Alpen

Lesezeit: 1 Min.

Am Skigebiet Sudelfeld waren kurz nach dem Ende des Skibetriebs Ende März nur noch Reste der beschneiten Pisten und eine Schneekanone zu sehen.
Am Skigebiet Sudelfeld waren kurz nach dem Ende des Skibetriebs Ende März nur noch Reste der beschneiten Pisten und eine Schneekanone zu sehen. (Foto: Sabine Dobel/dpa)

Nach einem niederschlagsreichen Sommerhalbjahr war Schnee in den Wintermonaten auf vielen Bergen Mangelware. Für Skifahrer machte sich das unter anderem an Deutschlands höchstem Berg bemerkbar.

Ein ungewöhnlich trockener Winter hat an vielen Bergen in den Alpen für Minus-Rekorde bei den höchsten gemessenen Schneehöhen gesorgt. So seien im Winterhalbjahr 2024/25 auf Deutschlands höchstem Skigebiet an der Zugspitze die bisher niedrigsten Maximalwerte bei Schneehöhen aus dem Winter 1971/72 noch etwas unterboten worden, teilten der Deutsche Wetterdienst, Geosphere Austria und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz mit. Die Zahl der Schneedeckentage sei zwischen 10 und 40 Prozent niedriger gewesen als in einem durchschnittlichen Winter.

Nur Ende November und Anfang Dezember habe es ergiebiger geschneit. Den Schneemangel nachhaltig verringert habe das aber nicht. Noch trockener sei das Winterhalbjahr im bayerischen Alpenraum nur von November 1933 bis April 1934 gewesen, teilten die Meteorologen mit. Damals seien weniger als 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen, im vergangenen Winterhalbjahr waren es demnach etwa 470 Liter.

Statt Regen und Schnee gab es in den Zentral- und Ostalpen demnach im Winter durch viel Hochdruck-Einfluss ungewöhnlich viele Sonnenstunden. Dazu sei es in Gipfellagen etwa zwei Grad wärmer gewesen als im langjährigen Schnitt, in Tälern dagegen teils sogar etwas kälter. Das habe auch mit vielen Inversionswetterlagen im November zu tun gehabt. Dabei blieb kältere Luft in den Tälern und wärmere Luft in höheren Lagen.

Weiter westlich, in der Schweiz, sei die Situation mit Blick auf die Trockenheit weniger dramatisch gewesen, teilten die Meteorologen mit. Im Bereich der Berner und Walliser Alpen hätten „insgesamt mindestens durchschnittliche Niederschlags- und Schneeverhältnisse“ geherrscht.

Der Alpenraum hat sich Umweltorganisationen zufolge seit dem späten 19. Jahrhundert deutlich stärker erwärmt wie der globale Durchschnitt – die Alpen sind also besonders stark von der Klimakrise betroffen.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Naturschutz
:Dieser Wald ist eine einzigartige Enklave in Bayern

Schaufelkäfer, Goldwespen und andere Raritäten: Bei einem Monitoring im Rainer Wald haben Experten dort jetzt 1035 Insektenarten nachgewiesen, darunter fast hundert Rote-Liste-Arten.

Von Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: