Kräftige Schneefälle haben vor allem im Süden Bayerns Probleme auf Straßen und Schienen verursacht. Bei Schneehöhen bis zu 20 Zentimetern vor allem im Allgäu und im westlichen Oberbayern kam es laut Polizei zu Dutzenden Unfällen. Im Allgäu fielen am Freitagmorgen laut Bahn einige Verbindungen aus, andere Regionalzüge kamen zu spät. Auf der Autobahn 8 in Oberbayern musste laut Polizei ein Lastwagen geborgen werden, der auf der schneeglatten Fahrbahn nicht mehr weiterkam.
Im oberbayerischen Landkreis Ebersberg geriet eine 18-Jährige beim Überholen eines Schneepflugs ins Schleudern und prallt mit ihrem Wagen gegen eine Leitplanke und einen Baum, bevor sich das Auto überschlug und einen Abhang hinunterrutschte. Nach Angaben der Polizei wurden die Fahrerin und drei weitere Menschen im Wagen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren bei dem Unfall leicht verletzt.
Insgesamt sei die Situation auf den Straßen angesichts der Wetterlage verhältnismäßig ruhig gewesen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West: „Dafür dass es sehr glatt war, ist wenig passiert.“ In der Nacht auf Freitag seien 55 Unfälle im südlichen Schwaben und im Allgäu gemeldet worden, am Morgen sei es deutlich ruhiger geworden. Schwerverletzte seien zunächst nicht gemeldet worden. „Es gab kein Chaos auf den Straßen“, sagte ein anderer Polizeisprecher. Die Menschen in der Region seien auf Schnee und Glätte eingestellt und führen dementsprechend vorsichtig.
Im Allgäu war am Freitagmorgen der Bahnverkehr beeinträchtigt. Manche Züge hatten witterungsbedingt bis zu 30 Minuten Verspätung, andere fielen aus, wie die Bahn auf ihrem Portal für Störungsmeldungen mitteilte. Betroffen waren vor allem die Strecken von Kempten in Richtung Memmingen, Buchloe und Immenstadt im Allgäu. Ansonsten meldete die Bahn in Bayern jedoch keine größeren Probleme wegen des Winterwetters.
Die Schneefälle dürften aber vor allem bei Wintersportlern im Allgäu durchaus auch eine freudige Überraschung bieten: Die Allgäu GmbH teilte mit, dass mit den Liftanlagen in Sinswang bei Oberstaufen schon am Freitag die ersten Pisten geöffnet sind. In Eschach bei Kempten sei der Start am Samstag geplant. Ein Wochenende später sollen auch die Seilbahnen und Lifte an der Zugspitze sowie im Skigebiet Grasgehren im Oberallgäu laufen. Dabei dürften die Temperaturen spätestens ab Sonntag gerade im Allgäu wieder deutlich steigen – in Teilen des Freistaats sogar auf bis zu 15 Grad. Lang dürfte die weiße Pracht also in vielen Regionen nicht zu genießen sein.
Der Lawinenwarndienst warnte nach den Schneefällen und angesichts der erwarteten Temperaturanstiege vor Lawinen in den Alpen. Gerade aus felsigem Steilgelände seien vermehrt Lockerschneelawinen zu erwarten, heißt es im Online-Portal der Lawinenzentrale. Die Lawinenzentrale spricht bis zu einem Meter Schnee, der sich nach den Schneefällen der vergangenen Tage in den Alpen gebildet hat.
Es bleibe zunächst weiter winterlich, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes DWD am Freitagmorgen. Der DWD rechnet teilweise mit Glätte durch Schneeschauer oder überfrierende Nässe. Dazu sei es windig. In Alpennähe könne es auch Schneeverwehungen geben. Unwetterwarnungen für starken Schneefall gibt es laut DWD aber nicht mehr.
In Teilen Bayerns lag dem DWD zufolge am Morgen bis zu 20 Zentimeter Schnee – vor allem im Südwesten Bayerns sehen die Straßen dementsprechend aus. Der Schnee bleibt zunächst liegen. Am Samstag soll es dann nach DWD-Angaben zunehmend trockener und freundlicher werden und auch die Sonne soll sich zeigen. Die Temperaturen steigen auf bis zu 6 Grad.
Erst am Sonntag werde es dann deutlich milder, die Temperaturen steigen auf bis zu 14 Grad. Dann könne auch der Schnee schmelzen. Während es am Morgen noch gebietsweise etwas Regen geben kann, soll es im Tagesverlauf von Südwesten her immer mehr Sonne geben.