Passau:Mehr als 200 Haftbefehle wegen Schleusungen in Niederbayern

Mehr als 200 Haftbefehle haben Ermittler in Niederbayern seit Anfang 2020 gegen mutmaßliche Schleuser an der Grenze erwirkt. Die Tendenz sei weiter steigend, teilten die Staatsanwaltschaften Landshut und Passau sowie die Bundespolizei in Passau mit. In diesem Jahr sei die Zahl gegenüber dem Vorjahr um etwa zehn Prozent gestiegen. Vor allem an der österreichischen Grenze brächten Schleuserbanden über Simbach am Inn, die Autobahn 3 und kleinere Grenzübergänge ständig mehr Menschen nach Deutschland. Die Schleuser handelten dabei "immer professioneller und skrupelloser", teilten die Ermittler mit. Die Täter pferchten viele Menschen auf Ladeflächen von Fahrzeugen zusammen und flüchteten immer öfter mit teils halsbrecherischen Fahrten vor Polizeikontrollen.

Kommunizieren würden die Schleuserbanden meist über soziale Medien, sagte der Leiter des Ermittlungsdienstes der Bundespolizei Passau, Albert Resch. Deshalb hätten die Ermittler verstärkt in Technik und Ausbildung investiert: "Der Fokus auf Handyauswertungen sowie die Ermittlungen in sozialen Netzwerken haben erheblich zugenommen."

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