Sieben Tote:Die Todesfahrt von Ampfing

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Die Flucht vor einer Polizeistreife endete an der Autobahnausfahrt Ampfing. Bei dem Unfall vor einem Jahr starben sieben der 22 Menschen, die zusätzlich zum Fahrer in den neunsitzigen Van gepfercht worden waren. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Vor einem Jahr sind an der A 94 in Oberbayern sieben Menschen gestorben, weil sich ein mutmaßlicher Schleuser einer Polizeikontrolle entziehen wollte. Im Mordprozess werden dramatische Szenen der Verfolgungsjagd vorgespielt.

Von Matthias Köpf, Traunstein

Die Autos rasen durch die Dunkelheit, das Blaulicht vom Dach zuckt über das Armaturenbrett, die roten Rücklichter überholter Autos wischen vorbei, auch die blauen Schilder der Autobahnausfahrt Mühldorf-West. Die Bundespolizistin hält über Funk die Leitstelle auf dem Laufenden, eine Tonspur zu dem Video aus dem Streifenwagen. „180 km/h“, teilt sie mit. Der dunkle Van, der ein gutes Stück weiter vorn fährt, nimmt die Ausfahrt doch nicht. Für die zehn Kilometer bis zur nächsten, Ampfing, braucht er keine vier Minuten. Dann plötzlich Bremsleuchten, die Stimme des anderen Polizisten. „Unfall, Unfall, Fahrzeug verunfallt!“. Wieder die Polizistin: „Fahrzeug verunfallt, wir kommen kurz mit Infos“. Zuletzt ganz leise nur ein kurzes Wort, fast geflüstert. „Scheiße“.

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