Schadstoffe:Dieselnachrüstung soll Industrie mitfinanzieren

Die Staatsregierung erwartet von der Autoindustrie eine finanzielle Beteiligung bei der Nachrüstung von Dieselfahrzeugen. "Wir hoffen, dass die Industrie auch ihren Beitrag leistet", sagte Staatskanzleichef Marcel Huber am Dienstag nach der Kabinettssitzung. Ziel sei eine freiwillige Vereinbarung mit der Autoindustrie, um die Belastung durch Stickstoffdioxid in der Luft zu verringern. An diesem Mittwoch treffen sich deshalb Ministerpräsident Horst Seehofer und die Chefs der Automobilbauer MAN, Audi und BMW. Pauschale Fahrverbote wie sie etwa Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter vorgeschlagen hat, lehnt Seehofer ab. Er setzt unter anderem auf die Nachrüstung von Fahrzeugen der Norm Euro 5 auf Euro 6. Etwa 100 Euro solle diese nach jetzigem Stand kosten, sagte Huber. Experten sprechen allerdings auch von 2000 Euro. Die Kosten auf die Kunden umzulegen, gilt als schwer vermittelbar. "Wir haben die Menschen ja fast dazu gedrängt, Dieselfahrzeuge zu nutzen", sagte Huber. Inwieweit sich der Staat beteiligen könnte, sei noch unklar. Möglich seien auch steuerliche Anreize.

© SZ vom 28.06.2017 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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