Landschaftsschutz:"Saurüsselalm" vor Gericht

Berg- und Talschützer am Tegernsee klagen gegen den Umbau der ehemaligen Söllbachaualm bei Bad Wiessee zur neuen Gastro-Destination.

Dass die einst rein landwirtschaftlich genutzte Söllbachaualm bei Bad Wiessee am Tegernsee im vergangenen Jahr zu einer neuen Ausflugsdestination namens "Saurüsselalm" aufgemöbelt worden ist, wird ein Fall für die Gerichte. Der Verein zum Schutz der Bergwelt und die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal haben nach eigenen Angaben gegen die Genehmigung für den Umbau und die Nutzungsänderung geklagt. Der Freisinger Baustoffunternehmer und Wiesseer Großgrundbesitzer Franz Haslberger hatte die Alm in größerem Stil umgestalten lassen und den Nobel-Caterer Martin Frühauf als Betreiber engagiert - mit ausdrücklicher Billigung der Gemeinde Bad Wiessee, die mit Haslberger vereinbart hatte, dass die neue Gastro-Alm täglich für Wanderer geöffnet sein und almtypische Speisen führen muss. Events in Form von "Hüttenabenden" soll es nur einmal die Woche geben, dazu höchstens 15 Extraereignisse pro Jahr für geschlossene Gesellschaften. Für Gäste gibt es dann auch einen Shuttle-Bus. Die beiden Vereine wollen es jedoch nicht hinnehmen, dass das einstmals abgelegene Tal auf diese Weise zum Ziel unzähliger Ausflügler wird, während Haslberger das frühere Wiesseer Ausflugsziel "Bauer in der Au" für die breite Öffentlichkeit praktisch geschlossen hat. Ihre Klage richtet sich gegen die Genehmigung durch das Landratsamt Miesbach. Das Amt musste dafür voraussetzen, dass die Hütte zur Versorgung vieler Wanderer und Mountainbiker nötig ist. Die Vereine nehmen dagegen an, dass erst das Angebot die Ausflügler anzieht. Das Verwaltungsgericht hat für 15. Juni einen Ortstermin angesetzt.

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