Rücktritt von Thomas Beyer:SPD verliert populären Abgeordneten

An der Basis ist er sehr beliebt, in der Spitze der Bayern-SPD gilt er dagegen als schwieriger: Thomas Beyer zieht sich aus der Politik zurück. Der mittelfränkische Wirtschaftspolitiker erklärte am Donnerstag seinen Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur. Er nimmt lieber den Ruf einer Hochschule an.

Die Landtags-SPD verliert einen an der Basis sehr beliebten Abgeordneten: Der mittelfränkische Wirtschaftspolitiker Thomas Beyer erklärte am Donnerstag seinen Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur.

"Ich habe kurzfristig einen Ruf auf eine Professur für Recht in der Sozialen Arbeit an der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg erhalten", schrieb Beyer auf seiner Webseite. Den Ruf will er zum Wintersemester annehmen.

In der Spitze der Bayern-SPD gilt Beyer als schwieriger Mann, der gern Grundsatzpapiere schreibt. Bis Mai war er noch stellvertretender Landesvorsitzender, in den vergangenen Jahren gab es aber mehrfach Konflikte mit seinen Parteifreunden im Vorstand der Bayern-SPD. "Ich war nie in politische Entscheidungen eingebunden wie ich das erwartet hätte", kritisierte er zuletzt den Landesvorsitzenden Florian Pronold.

SPD-Spitzenkandidat Christian Ude hatte nicht Beyer als Wirtschaftsexperten in seine Wahlkampfmannschaft geholt, sondern den früheren Audi-Manager Werner Widuckel.

Beyer ist aber an der SPD-Basis populär und erntete auf Parteitagen regelmäßig sehr gute Wahlergebnisse und großen Beifall für seine Beiträge. "Natürlich bedauern wir seinen Rückzug aus dem Landtag, verstehen aber, dass er diese neue Herausforderung annehmen will" kommentierte SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen.

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