Halb München lag noch in Schutt und Asche, als die Schauspielerin Rosl Mayr eine Stelle als Souffleuse in den Kammerspielen bekam. Da die Akteure die Hilfe der Einflüsterin so gut wie nie benötigten, begann Rosl Mayr in ihrem Bühnenkammerl zu stricken statt im Textbuch mitzublättern. Einmal aber hatte einer tatsächlich seinen Text vergessen. Die ins Stricken vertiefte Rosl bekam das Malheur nicht mit. Erst als das Publikum unruhig wurde, schreckte sie auf. "Herrje, was ist denn los, wo samma denn?", soll sie gestammelt haben. Rosl Mayrs Souffleusen-Karriere war danach beendet. Aber sie bekam eine neue Chance. Nicht nur der Regisseur Fritz Kortner vertrat die Meinung: "Die gehört auf, nicht unter die Bühne!"
Königin der Nebenrollen:Über einen fast vergessenen Star
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Obwohl sie nie eine Hauptrolle bekam, zählte Rosl Mayr in den 70er Jahren zu den meistbeschäftigten deutschen Schauspielerinnen. Wo sie auftrat, da waren die Lacher des Publikums garantiert. Und doch starb sie verarmt und vereinsamt.
Von Hans Kratzer, München
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