Rosenheim:Erstuntersuchung für Flüchtlinge auf der Kippe

Medizinische Organisationen im Raum Rosenheim kritisieren eine Entscheidung der Regierung von Oberbayern, die medizinische Erstuntersuchung neu ankommender Flüchtlinge zu kürzen. Im Gebiet der Rosenheimer Bundespolizeiinspektion kommen etwa 1000 Asylsuchende im Monat an. Bisher werden sie in Rosenheim von Bundespolizei und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge registriert und weiterverteilt. Dem ging standardmäßig eine ärztliche Erstuntersuchung auf ansteckende oder unmittelbar behandlungsbedürftige Krankheiten voraus. Auf dieses Screening wollte die Regierung mit Verweis auf gesunkene Flüchtlingszahlen verzichten. Mediziner in Notdiensten und Kliniken befürchten ebenso eine zusätzliche Belastung wie die Bundespolizei, die nun Krankheiten erkennen und für eine Behandlung sorgen müsste. Der Krankentransport-Anbieter MKT, der das Screening bisher übernommen hatte, hat nach eigenen Angaben am Montag von mehreren Fällen erfahren, in denen sich der Rettungsdienst um Flüchtlinge kümmern musste. Laut Bundespolizei ist das letzte Wort über eine Fortführung des Screenings noch nicht gesprochen.

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