Süddeutsche Zeitung

Rinderseuche in Schwaben:Fast 70 Tiere müssen getötet werden

Fruchtbarkeitsstörungen, schwere Atemwegserkrankungen und manchmal der Tod: In Nordschwaben ist die Rinderseuche ausgebrochen. Fast 70 Tiere eines Betriebes sind infiziert und müssen gekeult werden.

In Nordschwaben ist die Rinderseuche BHV1 ausgebrochen. Betroffen ist ein Mastbetrieb in Balgheim im Landkreis Donau-Ries. Bereits Ende Dezember war die Krankheit bei zunächst sieben Tieren festgestellt worden. Daraufhin untersuchten ein Amtstierarzt und ein Vertreter der Regierung von Schwaben den gesamte Bestand mit mehr als 100 Tieren. Das Ergebnis: weitere 60 Tiere müssen getötet werden.

Wie das Landratsamt Donau-Ries in Donauwörth am Freitag mitteilte, sollen die Rinder in der kommenden Woche geschlachtet werden. "Der Rest des Bestandes ist nicht infiziert", sagte eine Sprecherin der Behörde.

Um ein Ausbreiten der Seuche zu verhindern, wurde ein Sperrbezirk um Balgheim, einem Ortsteil der Gemeinde Möttingen, festgelegt. Rinder dürfen nur mit Genehmigung aus diesem Sperrbezirk gebracht werden. Die umliegenden Betriebe wurden inzwischen untersucht. "Alle Ergebnisse sind negativ", sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Trotzdem müssen Ende Januar die restlichen Rinder des Mastbetriebes in Balgheim und die Tiere der anderen Bauernhöfe in dem Sperrbezirk noch einmal untersucht werden.

Für Rinder teilweise tödlich, für Menschen ungefährlich

Der Erreger der Rinderseuche ist den Angaben zufolge das Bovine Herpesvirus 1, das bei Rindern zu Fruchtbarkeitsstörungen und schweren Atemwegserkrankungen führen kann - teilweise mit Todesfolge. Ein infiziertes Rind bleibe lebenslang Träger des Virus. Auch Schafe und Ziegen könnten sich anstecken. Für den Menschen sei das Virus ungefährlich.

Wie die Seuche nach Schwaben eingeschleppt wurde, ist bisher unklar. Im April 2012 war im Landkreis Donau-Ries schon einmal die Rinderkrankheit BHV1 ausgebrochen. Damals mussten etwa 360 Rinder getötet werden, drei Betriebe waren betroffen.

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