Zugegeben, was jetzt kommt, gehört nicht zu den Ausflugszielen, zu denen man mal eben mit dem Rad fährt. Nicht nur, weil Aschau im Chiemgau auf halber Strecke zwischen München und Salzburg dafür etwas abgelegen liegt. Generell wäre ein Wagen der Oberklasse angemessen, denn der Name "Residenz Heinz Winkler" ist Programm, die Prominenz bis hin zu Staatsmännern und gekrönten Häuptern geht hier ein und aus.
Winkler hatte als jüngster Drei-Sterne-Koch Deutschlands Ende der siebziger Jahre das Münchner "Tantris" zum Mekka der Feinschmecker gemacht, bevor er sich hier, im ehemaligen Hotel Post aus dem Jahre 1405, vor 20 Jahren seinen Lebenstraum erfüllte: an einem Ort mit herausragender Atmosphäre die Kombination aus Restaurant, Bar und Hotel zu erschaffen, bei der alle Komponenten höchste Ansprüche erfüllen.
Tatsächlich ist kaum zu übertreffen, was einen genusstechnisch erwartet, wenn man sich im "Venezianischen Restaurant" oder noch besser an einem weißblauen Sommertag auf der Panoramaterrasse mit Blick auf die Kampenwand und Burg Hohenaschau niederlässt. Winklers immer frische und regionale "Cuisine Vitale", seine Kreationen wie hauchzarter Lachs auf lauwarmen Gurkenscheibchen, kleine Lammhappen im Teigmantel, Rebhuhnbrüstchen mit Spitzkohlmantel und erst die unfassbaren Nach- und Süßspeisen sind so perfekt wie der Service.
Eine Perfektion, die freilich ihren Preis hat: Beim kleinsten, dreigängigen Mittagsmenü geht es ohne Getränke mit 89 Euro los, abends werden für fünf Gänge mindestens 145 Euro aufgerufen. Sollte man sich zur ebenfalls unvergleichlichen Übernachtung entschließen, kommen mindestens 250 Euro dazu. Reservierung ist so oder so obligatorisch.
Residenz Heinz Winkler, Kirchplatz1, 83229 Aschau im Chiemgau, 08052/17990, www.residenz-heinz-winkler.de