Süddeutsche Zeitung

Reit im Winkl:Deutsche Post stellt erstmals Pakete per Drohne zu

  • Die DHL meldet nach Anlaufschwierigkeiten erfolgreiche Tests mit Paketdrohnen.
  • Drei Monate lang konnten Kunden Pakete empfangen und verschicken. Eilige Medikamente konnten dabei innerhalb von acht Minuten verschickt werden.
  • Auch die Belieferung einer Alm in 1200 Metern Höhe wurde getestet.

Nach Anlaufschwierigkeiten ist es der Deutschen Post DHL gelungen, Pakete per Drohne zu verschicken. Von Januar bis März konnten Absender und Adressaten mit der Packstation SkyPort in Reit im Winkl Pakete per Drohne versenden und empfangen, teilte DHL am Montag in Bonn mit.

Zudem seien bei 130 Lieferungen höhere Traglasten und weitere Entfernungen ohne Probleme getestet worden, auch eine Bergregion erhielt per Drohne ihre Pakete. Vom Tal bis zur Alm auf 1200 Metern Höhe legte die Paketdrohne laut DHL pro Strecke eine Distanz von acht Kilometern zurück. Eilige Medikamente oder kurzfristig benötigte Sportartikel hätten dadurch innerhalb von nur acht Minuten geliefert werden können. "Wir sind weltweit die Ersten, die eine Transportdrohne für einen Endkundenzugang einsetzen können", sagte DHL-Vorstand Jürgen Gerdes.

In den kommenden Monaten will das Unternehmen die gewonnenen Daten auswerten und danach über mögliche weitere Testgebiete entscheiden. Mit der Drohne will die Post Pakete vor allem in dünn besiedelten Gebieten aus der Luft an eine Paketstation liefern. Versuchsflüge gab es bereits 2013 über dem Rhein in Bonn und 2014 an der Nordsee.

Auch der weltgrößte Online-Händler Amazon beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema. Google entwickelt kleine Fluggeräte, die Waren an einem Seil herunterlassen können. In den USA denkt zudem der Supermarkt-Riese Wal-Mart über Drohnen-Lieferungen nach.

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dpa/mkro
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