Regierungsbunker in Geretsried:Relikt aus alten Zeiten

Er ist ein Fossil aus dem Kalten Krieg. Der Regierunsbunker in Geretsried sollte Schutz bei einem drohenden Atomangriff bieten. Seit 20 Jahren ist der Bau stillgelegt. Jetzt hat die Staatsregierung seine Existenz bestätigt. Die Bilder.

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Quelle: Hartmut Pöstges

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Er ist ein Fossil aus dem Kalten Krieg. Der Regierunsbunker in Geretsried sollte Schutz bei einem drohenden Atomangriff bieten. Seit 20 Jahren ist der Bau stillgelegt. Jetzt hat die Staatsregierung seine Existenz bestätigt.

Hier ging es hinab. Der Weg zum bayerischen Staatsgeheimnis Nummer 1 führt 40 Kilometer raus aus München. In dem Keller der heutigen Feuerwehrschule Geretsried sollte das bayerische Kabinett einen sowjetischen Atombombenangriff überleben.

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Ein schmaler Gang führte zu den Schutzräumen. Der Bunker war der geheime Ausweichsitz der Landesregierung - Bayerns letzte Bastion gegen den Feind im Osten.

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Alfons Goppel, Franz Josef Strauß und Max Streibl hätten hier im Ernstfall die Regierungsgeschäfte führen sollen. Es hätten 180 Personen hier unten Platz gehabt.

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Heute lagern in dem Keller Umzugskartons, Aktenstapel und alte Uniformen des Katastrophenschutzes. Fraglich ist allerdings, wie geeignet der 200 Quadratmeter große Schutzraum als Unterschlupf für die bayerische Regierung gewesen war. Denn die Ausstattung war dürftig.

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Zwar gab es Strom, eine Luftfilteranlage und Klappbetten. Allerdings keine Dusche und keine Toilitte. Nur ein blauer Plastikvorhang, dahinter eine Klobrille ohne Schüssel, nur mit einer Plastiktüte darunter.

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Die Staatsregierung hat wohl beim Bau gespart, auf Kosten der Sicherheit, sagt Bunkerexperte Jörg Diester. Sein Fazit: "Die meisten Kreisverwaltungen hatten einen besseren Bunker als die Landesregierung von Bayern".

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Maximal drei Tage hätte das bayerische Kabinett im Bunker in Geretsried ausharren können, glaubt Diester. Einen wirklich sicheren Schutzbau plante die Staatsregierung seit 1964. Gebaut wurde er jedoch nie. Erst fehlte das Geld, dann war der Kalte Krieg vorbei.

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Der Bunker in Geretsried ist nun seit 20 Jahren stillgelegt. Die Existenz des Baus bestätigte die Staatsregierung jedoch erst jetzt. Das bayerische Staatsgeheimnis Nummer 1 ist damit gelüftet.

© sueddeutsche.de/Frederik Obermaier/caj/bica
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