Regensburg:Zahntechniker lässt Picasso fälschen

Ein Zahntechniker soll gefälschte Gemälde von Künstlern wie Marc Chagall, Emil Nolde oder Pablo Picasso verkauft haben. Wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in neun Fällen muss sich der 62-Jährige seit Freitag vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Laut Anklage hatte der Mann aus Straubing eine Künstlerin beauftragt, zahlreiche Gemälde nach dem Stil weltberühmter Künstler zu malen. Ein weiterer Experte trimmte die Gemälde auf alt. Anschließend soll der 62-Jährige die Fälschungen mit dem Hinweis, dass es sich um Kriegsbeutekunst handelt, in einer Regensburger Tiefgarage oder in seinem Haus verkauft haben. Dabei soll ein Schaden von etwa 577 000 Euro entstanden sein. Ein verdeckter Ermittler deckte den Betrug schließlich auf. Gegen die beiden mutmaßlichen Mittäter wird noch ermittelt.

Zum Prozessauftakt sagte der Angeklagte am Freitag, er habe niemals Originale angeboten. Die Gemälde habe er mit dem Hinweis, "wie gesehen, ohne Garantie", verkauft. Er habe zwar Analysen anfertigen lassen, dass es sich um alte Bilder handelte. Aber wenn es sich um Originale gehandelt hätte, wären die Gemälde mehrere Millionen Euro wert gewesen. Die Strafkammer hat zunächst vier Verhandlungstermine bis zum 15. Dezember angesetzt.

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