Regensburg:Hinweis von selbst ernanntem „Seher“ – Polizei sucht nach vermisster Frau

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Mit diesem Foto sucht die Polizei nach der seit 2007 vermissten Kerstin Lee Langley aus Regensburg. (Foto: PP Oberpfalz 202)

Seit 2007 ist Kerstin Lee Langley aus Regensburg verschwunden. Nun durchkämmten die Ermittler ein Waldstück, in dem ihre Leiche vermutet wurde – von einem eher ungewöhnlichen Hinweisgeber.

Auf der Suche nach den sterblichen Überresten einer seit 2007 vermissten Frau aus Regensburg hat die Polizei einen Teil des Paintner Forsts im Landkreis Kelheim durchsucht. Die Suchaktion ging auf den Hinweis eines Mannes nach der Mitte Juli ausgestrahlten ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... Ungelöst“ zurück, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz in Regensburg sagte.

Der Hinweisgeber aus Nordrhein-Westfalen bezeichne sich selbst als Seher und habe Infos zum möglichen Ort der Frauenleiche per E-Mail übermittelt. Die Polizei gehe in der Regel nur stichhaltigen Hinweisen nach, erklärte der Sprecher. Da der Fall aber bereits so lange ungeklärt sei und es sonst keine Hinweise gebe, habe sich die Polizei entschieden, diesen Hinweis zu überprüfen.

Bei der Suche mit rund 40 Kräften der Bereitschaftspolizei fanden die Ermittler lediglich Überreste, bei denen es sich demnach aller Wahrscheinlichkeit nach um ein totes Tier handelte. Da es derzeit keine weiteren Hinweise gebe, seien keine weiteren Suchaktionen geplant.

Bei der Vermissten handelt es sich um Kerstin Lee Langley aus Regensburg. Der Bruder der damals 39-Jährigen hatte sie im Sommer 2007 als vermisst gemeldet. Ihr damaliger Lebensgefährte gab laut den Ermittlern an, sie habe sich von ihm getrennt und sei mit einem alten Freund in einem dunklen Auto mit Deggendorfer Kennzeichen davongefahren. Bisher gelang es der Polizei nicht, diesen „alten Freund“ ausfindig zu machen.

Auch ein Tatverdacht gegen den Lebensgefährten, zu dem die Frau einige Zeit zuvor nach Regensburg gezogen sei, habe sich nicht erhärtet. Nach Auskunft der Polizei in der ZDF-Sendung ist alles möglich – vom freiwilligen Verschwinden bis hin zum Unfall oder Tötungsdelikt. Das bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise eine Belohnung von 10 000 Euro ausgeschrieben.

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