Janos M. betritt den Gerichtssaal, als würde er zu einem Geschäftstermin erscheinen. Ein großer Mann, blauer Anzug, weißes Hemd, die Hand in der Hosentasche, wie es Leute tun, die daran gewöhnt sind, Anzüge zu tragen. Nur das Klacken der Fußfesseln erinnert daran, dass er als Angeklagter vor Gericht steht. M. scheint es nicht zu bemerken. Er winkt seiner Familie, lächelt ein paar Frauen zu, die zu diesem ersten Prozesstag am Landgericht Regensburg gekommen sind. Sie lächeln nicht zurück. Vielleicht kennen sie seine Frau.
Prozess in Regensburg:"Wer geht denn davon aus, dass ein Mensch sowas macht?"
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Janos M. hat mehrmals angekündigt, seine Frau entstellen zu wollen. Niemand nahm ihn ernst. Dann soll er laut Anklage 3,2 Liter heißes Öl ins Gesicht seiner Frau geschüttet haben. Das Motiv? Sie wollte ihn verlassen.
Von Lisa Schnell, Regensburg
Justiz:Der Sturz des Möglichmachers
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