Prozess:Ein Geständnis in der Regensburger Korruptionsaffäre

Prozess: Der Regensburger Bauunternehmer Volker Tretzel wurde im Sommer 2019 schuldig gesprochen, wegen Vorteilsgewährung, zehn Monate Haft auf Bewährung. Nun hat das Revisionsverfahren gegen ihn begonnen.

Der Regensburger Bauunternehmer Volker Tretzel wurde im Sommer 2019 schuldig gesprochen, wegen Vorteilsgewährung, zehn Monate Haft auf Bewährung. Nun hat das Revisionsverfahren gegen ihn begonnen.

(Foto: Armin Weigel/dpa)

Im Revisionsverfahren gegen Bauunternehmer Volker Tretzel sagt dieser aus, er habe gespendet, um sich "ein gewisses Wohlwollen" zu sichern - und zwar das von Joachim Wolbergs. Diese Aussage könnte den damaligen Oberbürgermeister Regensburgs in Bedrängnis bringen.

Von Andreas Glas

Joachim Wolbergs, 51, ist nur Zuschauer an diesem Mittwoch, aber natürlich geht es auch um ihn in Saal B 173 des Münchner Strafjustizzentrums. Er sitzt in der letzten Zuschauerreihe, im Anorak, in einem Raum, der aussieht, als wäre seit den Siebzigerjahren kein Möbelstück verrückt worden. Grüne Türen, orangefarbene Stuhlbezüge, brauner Teppichboden. Volker Tretzel, 80, ist dagegen nicht als Zuschauer hier. Er ist Angeklagter, mal wieder. Randlos bebrillt, sauber gescheitelt und krawattiert, alles wie immer. Alles? Er habe knapp 436 000 Euro gespendet, um sich bei Wolbergs "ein gewisses Wohlwollen" zu sichern, lässt Tretzel seine Anwältin verlesen. Das ist neu.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivMaskenaffäre
:Warum Tandler und ihr Partner in U-Haft müssen

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat sich der Verdacht der Steuerhinterziehung in zweistelliger Millionenhöhe erhärtet. Eine Gefängnisstrafe könnte für die Unternehmerin die Folge sein. Auch für die CSU könnte der Fall mit Blick auf die Landtagswahl im Oktober zum Problem werden.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: